Freitag, 26. November 2010

Invasion aus dem Weltall (USA / 1980)

Orig-Titel: The Day Time Ended
Genre: Science Fiction

„The Day Time Ended“ heißt der Streifen im Original und dabei handelt es sich um einen Science Fiction B-Movie. Einen Effektefilm.

Und was ist bei Effektefilmen vorrangig? … Richtig, die Effekte.

Im Sekundentakt schwirren Lichter durch die Luft. Fliegen kleine Ufos herum und geschieht auch sonst allerlei Seltsames.

Einige Namen der beteiligten Effektemacher sind Dave Allen, Paul Gentry, Randall William Cook, Jim Danforth. Rick Taylor war Animator bei den imperialen Läufern in DAS IMPERIUM SCHLÄGT ZURÜCK. Pam Vick animierte bei DER DRACHENTÖTER. Chris Casady war an beiden Filmen beteiligt, sowie am ersten gedrehten Star Wars Film. Was beinah alle diese Effekteleute gemeinsam haben, ist die Tatsache dass sie an massig anderen Effektfilmen - die uns Fans des phantastischen Filmes weitreichend bekannt sind – mitgewirkt haben. Und in den Credits finden sich noch einige Namen mehr davon.

Für umsonst wirken die Effekte auch nicht so gelungen. Fans der Stop Motion Animation werden dabei am kleinen Alien und den kämpfenden Ungeheuern gefallen finden. Das kleine bösartige Ufo ist zudem auch in Teilen animiert. Und nicht nur das, sondern auch die Lichteffekte sind was fürs Auge.

Leider ist das hinsichtlich der Handlung keineswegs der Fall. Der gebotene Kauderwelsch vermag nur leidlich zu unterhalten. Mal sehen ob ich es richtig gepeilt habe:

Familie Williams zieht in eine Entlegene Gegend Kaliforniens, wo es mehr karg aber trotzdem beschaulich zugeht. Vater Richard muss noch einmal in die Stadt um Dinge zu richten. Der Rest bleibt - samt Ponny - im neuen Heim zurück. Des Nachts gerät der ruhige Flecken jedoch in helle Aufregung. Seltsame Lichter schwirren durch die Luft und geheimnisvolle Flugobjekte bedrohen die Williams’. Doch Rettung naht in Form eines kleinen Außerirdischen, der in Verbindung mit Töchterchen Jenny zu stehen scheint.

Die Inszenierung von John ‚Bud’ Cardos ist mehr schlecht als recht. Es fällt schwer einen klaren Faden zu erkennen. Es wirkt holprig wie auf einer nicht vorhandenen Straße. So stolpert man von Szene zu Szene und hat als einzigen Unterhaltungswert die Effekte. Ohne diese wäre INVASION AUS DEM WELTALL blanke Asche.

Wertung: 4/10

The Asphyx (UK / 1973)

Orig-Titel: Experiments
Genre: Horror (Gothic Horror)

Als ich letztens den Titel hörte, dachte ich „Was’n das für’n komischer Film?“. Ein doch recht ungewöhnlicher Name und ich hätte keinen Blick darauf geworfen, wenn ich nicht ein paar Bilder gesehen hätte, die einen interessanten britischen Horrorfilm von bekannter Machart offerierten.

Sir Hugo Cunningham (Robert Stephens) und sein Freund Sir Edward Barrett (Alex Scott) widmen ihre ganze Aufmerksamkeit der Parapsychologie. Auf einer Vorlesung präsentieren sie Bilder von gerade verstorbenen, auf denen ein seltsamer Schatten zu sehen ist. Alle gehen davon aus, es handele sich dabei um die Seele, die gerade den Körper verlässt. Kurze Zeit später kommt Sir Hugo beim tragischen Tod seiner Frau (Fiona Walker) und seines Sohnes (Ralph Arliss) jedoch zu anderen Erkenntnissen. Das Unglück bannt er auf Film und sieht dabei einen Geist, der sich im Moment des Todes zeigt. Nach weiteren Forschungen - gemeinsam mit seinem Adoptivsohn Giles (Robert Powell) - erfährt Sir Hugo, dass es möglich ist diesen Geist einzufangen. Gelingt dies, kann man unsterblich sein. Eine verlockende Vorstellung. Doch richtet der zusehends verblendete Wissenschaftler damit grausames Unheil an.

Schon nach den ersten Minuten wird klar, hier handelt es sich um einen Vertreter des Gothic Horror. Freunde von Terence Fishers FRANKENSTEIN und all den anderen ähnlich gelagerten Filmen der Hammer Studios haben also sicher ihre wahre Freude. Wüsste man nicht dass Glendale die Produktionsfirma ist, man würde es für Hammer halten. Unter diesen Gesichtspunkten hatte ich meinen absoluten Spaß. Die Kostüme, die Sets, die Geschichte und auch die Effekte. Ja selbst die Darstellerriege machen THE ASPHYX zu einem unterhaltsamen Vertreter. So kennt man Robert Stephens als Sherlock Holmes in Billy Wilders DAS PRIVATLEBEN DES SHERLOCK HOLMES. Robert Powell war in Amicus’ ASYLUM zu sehen. Alex Scott in DRACULAS HEXENJAGD. Und Ralph Arliss taucht in einer Folge von HAMMER HOUSE OF MYSTERY AND SUSPENSE auf. Mehr oder weniger bekannte Gesichter also. Ihre darstellerischen Leistungen bewegen sich aber auf gutem Niveau. So wie man es von solchen Filmen eben gewohnt ist. Inszenatorisch zeichnet sich ein gewisser Peter Newbrook verantwortlich, der hier zum ersten und letzten mal auf dem Regiestuhl saß. Vornehmlich war er Kameramann und arbeitete in dieser Funktion an DAS GRAUEN VON BLACK TORMENT, DIE BRÜCKE AM KWAI, oder LAWRENCE VON ARABIEN mit. THE ASPHYX ist solide inszeniert. Vielleicht fehlt es etwas an Spannung, vielleicht ist es etwas zu vorhersehbar. Letztlich weiß es aber dennoch zu unterhalten. Wie gesagt, besonders Fans der Hammer Streifen werden ihr Freude haben.

Wertung: 6/10

Samstag, 13. November 2010

Wolfman (USA / 2010)

Orig-Titel: The Wolfman
Genre:
Horror


Als ich vor einigen Monaten von dem Projekt hörte, dachte ich sogleich an den Film von 1941. Und tatsächlich handelt es sich dabei um ein Remake des Filmes von Universal, in dem Lon Chaney Jr. bei Mondschein zum Monster mutiert. Eine große Verantwortung die sich Regisseur Joe Johnston da aufgehalst hat. Nach all den misratenen Remakes, die ich in den letzten Jahren erlebt habe, gab ich mich jedoch keinen Illusionen hin. Letztlich ist es wohl hilfreicher ein Remake getrennt vom Original zu betrachten und nicht so sehr Vergleiche zu ziehen um richtig Spass zu haben. Allein von den Effekten und der Filmtechnik wäre es ja schon ein schwieriges Unterfangen. Welches Remake schafft es schon den Reiz und die Faszination die das Original umgibt zu erreichen? Wenn dann wohl erst nach einer vergleichbaren Existenzzeit. Doch da ist das Original dann auch schon weiter. Hoffnungslos. Vielleicht klappt es, wenn der Nachfolger inhaltlich und inszenatorisch reizvoller ausfällt. Dafür ist es aber notwendig sich nicht zu sehr am Original zu orientieren, sondern eigene Wege zu gehen.
In wiefern sich Original und Remake hier nun miteinander vergleichen lassen, weiß ich nicht so recht zu sagen. Ich überlasse es besser dem Filmfreund, sich ein Bild zu machen. DER WOLFSMENSCH mit Lon Chaney Jr. besitzt für mich jedenfalls einen Reiz, den sicher kein produziertes Remake jemals toppen kann. Das im Hinterkopf ließ mich an Joe Johnstons Film unvoreingenommen gehen.

Lawrence Talbot, Sohn eines reichen Gutsherren, lebt als recht erfolgreicher Schauspieler in der Stadt. Da erreicht ihn durch die Verlobte seines Bruders, Gwen Conliffe, die Nachricht von dessen Tod. Etwas zögernd kehrt Lawrence nun in sein Elternhaus zurück, denn mit seinem dort noch lebenden Vater verbindet ihn nicht viel. Seit dem mysteriösen Tod der Mutter hat er sich von ihm mehr als entfernt. Daheim angekommen versucht er aber die Umstände des Unglückes aufzudecken. Ein recht gefährliches Unterfangen, wie Lawrence bald feststellen muss. Eine blutrünstige Bestie treibt nämlich ihr Unwesen und fordert Opfer um Opfer.

"Der Gothic-Horror ist zurück", kam mir beim Anschauen bald in den Sinn. Durch die mittelalterliche Kulisse und beeindruckende Optik fühlte ich mich an die guten alten Hammer Horror Streifen erinnert und somit war ich schnell schon voll Begeisterung dabei. Zudem die beeindruckende Ausleuchtung der Szenen, was in Verbindung mit den wabernden Nebelschwaden und dem Vollmond am Himmel noch mehr an Reiz gewinnt. Ich konnte mich an den Settings gar nicht satt genug sehen.
Vielleicht ist die gebotene Geschichte ja nicht die Oscar trächtigste. Aber sie wusste mich kurzweilig zu unterhalten und steht den Beiträgen von Hammer doch in nichts nach. Weder in Sachen Dialoge, bei der Inszenierung und dem Spannungsbogen, noch in Sachen Effekte. Letzteres ist hier wie da nicht in allen Bereichen überzeugend, was dem Werk in meinen Augen aber auch eine eigene Note gibt. Mit den recht offensichtlichen CGI-Effekten kann ich jedenfalls gut leben. In den blutigen Szenen war wohl hingegen mehr Handarbeit angesagt. Zumindest sieht es realistisch aus und der Filmfreund bekommt für eine FSK 16 einiges zu sehen. Köpfe fliegen, Arme werden abgetrennt und blutige Wunden klaffen, aus denen noch literweise der rote Lebenssaft quillt. Die Werewolf Verwandlungen sind vornehmlich die Computer generierten. Die Überblendungseffekte des Originals wurden dabei durch eine detaillierte Verwandlung ersetzt. Finger brechen und verbiegen sich. Und die Hände werden zu Pfoten. Gleiches geschieht mit Beinen und Füßen. Zähne wachsen, Ohren werden lang und spitz und Fell sprießt. Am Ende steht ein Werewolf, der sowohl aufrecht gehen, als auch auf allen Vieren rennen kann. Mit mächtigen Klauen, und kräftigen Reißzähnen rückt er seinen Opfern zu Leibe und richtet mächtig Schaden an. Ein beeindruckendes Monster (kreiert von Rick Baker), das zuvor noch Schauspieler Benicio del Toro war. Mit seiner Rolle in DIE STUNDE DES JÄGERS im Hinterkopf, konnte ich ihn mir im ersten Moment nicht so recht als Lawrence Talbot vorstellen. Letztlich passt er aber wirklich gut. Er hat so etwas Geheimnisvolles an sich. Sein Vater, Sir John Talbot, den verkörpert Sir Anthony Hopkins. Passend, dass Rolle wie Schauspieler einen Adelstitel besitzen. Auch wenn ich mir den Star in seinem Part auch erst nicht recht vorstellen konnte, macht er seine Sache letztlich ebenfalls ungemein gut. Die anfängliche Skepsis war unbegründet. Vielleicht etwas weniger überrascht war ich hingegen von Geraldine Chaplin als Zigeunerin. Als die Wahrsagerin ist ihr Part wohl etwas klein, aber es freute mich, die Tochter von Charlie Chaplin wieder in einem Film zu sehen. Dann ist da noch Hugo Weaving als Inspektor Abberline. Abberline ist ja eine Figur die es tatsächlich gegeben hat, wenn sie seinerzeit auch für die Untersuchung der Jack the Ripper Morde zuständig war. Diese Tatsache wird im Film interessanterweise sogar erwähnt. Sicherlich werden da einige sagen, "was für ein Blödsinn diese reelle Figur in diese fiktive Geschichte zu bringen". Mich persönlich stört es jedoch nicht. Ist doch ganz witzig. Mit Weaving bringe ich übrigens immer seinen Part des Agent Smith in MATRIX in Verbindung. So ein mieser Sack wie dort ist er hier nicht. Dennoch macht er seine Sache gut.
Letztlich noch zu erwähnen wäre Emily Blunt, als Gwen Conliffe. Mir vorher merklich untergekommen ist die Schauspielerin noch nicht. Als weibliche Hauptrolle gefällt sie aber ebenfalls.

Irgendwie finde ich an vielen Filmen immer wieder viele positive Aspekte. Auch WOLFMAN gefällt mir und schaffte es kurzweilig zu unterhalten. Ich hatte besonderen Spaß an der optischen Umsetzung und den herrlich ausgeleuchteten düsteren Sets. Wie sehr ich solche Lichtsachen mag, hab ich ja schon oft angemerkt. In der Hinsicht gefallen mir die aktuellen Filmprojekt immer mehr. Was die Handlung betrifft, bietet sich solide Kost. Gut inszeniert und mit einer gesunden Portion an Action gewürzt. Blutig ist das Ganze zudem auch und für mein Empfinden sogar mehr als es für eine FSK 16 tragbar wäre.
Bitte noch mehr solcher Streifen. Aktuelle Hammer Horror Filme in guter alter Gothic Manier stelle ich mir genau so vor.

Wertung: 7,5/10