Samstag, 27. August 2011

Final Destination 4 (USA / 2009)

Genre: Horror

Nun sind wir mit FINAL DESTINATION also bei Teil 4 angekommen und der 5. steht sogar schon in den Startlöchern. Am 25. August 2011 kommt er in die Kinos und ist wie Teil 4 in 3-D gedreht.
Für solche Filme bietet sich die neu aufgelebte Technik ja an. Wenn es hart zur Sache geht, kann man so den Zuschauer richtig mitreißen und wird es eklig, schreit er nach der Kotztüte. Viel zu tun also für das Kinopersonal.
Als FINAL DESTINATION 4 gedreht wurde, stand das wiedererwecken noch am Anfang. Und somit schöpft man die Schreckmomente vornehmlich aus Gegenständen, die in die Kamera sausen, oder stark dorthin ragen. Das ist eine Sache, die in den 80ern schon verwendet wurde und nicht so recht fruchtete. Mit der Zeit wird es doch etwas dröge. So auch hier. Spätestens nach dem vierten oder fünften mal fragt man sich, „haben die sonst nichts weiter zu bieten?“ Nun ja, einige hübsch deftige Splatter-Szenen, wovon besonders jene mit dem Maschendrahtzaun zu begeistern weiß. In 3-D keine schlechte Sache. (yack)
In Sachen Gewaltdarstellung steht man den Vorgängern zumindest in nichts nach. Was die Gegenstände des täglichen Lebens in Kombination doch gefährlich sein können. Und wie es dazu kommt. Nein, nein… wie nachlässig von den Leuten. Und wie absehbar für den Zuschauer. Im ersten Film noch konnten wir nicht erraten wie das Opfer nun drauf geht. Und ich glaube auch im zweiten Film war das noch relativ der Fall. Bei Teil 4 ist hingegen die Vorhersehbarkeit eingetroffen. OK, so richtig auch wieder nicht, aber es ist seichter. Genau wie die Handlung. Blöde Dialoge kloppen die Schönschen von Schauspieler. Mehr als dämlich mitunter. Und zudem sind die Charakterzeichnungen sehr stereotyp. Klar gibt’s das Arschloch, die Tusse, und und und. Nicht der wahre Hermann, aber letztlich kommt es ja auf anderes an. Aber worum geht es inhaltlich eigentlich? Nun:

Während eines Speed-Rennens hat Nick O’Bannon eine Vision von einem bevorstehenden Massencrach, direkt vor der Maroden Zuschauertribüne. Alle kommen dabei ums Leben. Als Nick bewusst wird, was er da eben gesehen hat, kann er sich und seine Freunde nebst einiger anderer gerade noch in Sicherheit bringen. Dem Tod noch einmal von der Schippe gesprungen. Doch der lässt sich nicht so leicht ins Handwerk pfuschen und holt nacheinander die Seelen, die ihm vorher entgangen sind. Nick und seine Clique erkennen das und versuchen noch einmal ihre Haut zu retten. Na dann viel Spaß…

Kenntnis der vorigen Filme ist so gesehen Pflicht, denn es wird nicht weiter beleuchtet was hier genau hinter steht. Es wird gesagt, ja, aber einen richtigen Einblick gibt es nicht. Stattdessen wohnen wir schnell den ersten blutigen Unglücken bei und das dazwischen dient nur dazu diese Szenen miteinander zu verbinden. Und was auch nicht schön ist, es gibt keinen Tony Todd, der in den vorigen Teilen ja als Personifizierung des Todes stand, oder wenigstens als sein Gehilfe. So genau kann man das nicht ausmachen. Dafür findet er in Teil 5 wieder zu uns.

Trotz allem ist FINAL DESTINATION 4 recht unterhaltsam. Man greift sich zwar öfter an den Kopf, und sagt „ja ne, is klar“. Es sorgt jedoch eher für Erheiterung, als für Frust. Durchaus ein Partyfilm, mit Bier und Chips. Wenn alle eine Brille haben. In 3-D machts mehr Spaß. Dabei sollte man von der alten Form, den rot/blauen Brillen abstand nehmen. Sie verzerren das Farbspektrum und so richtig kommen die Effekte auch nicht zum tragen. Dann schon eher die neue 3-D Technik. Und dafür kommt am 2. September 2011 die passende Blu-Ray.
Die deutsche Synchronisation ist dabei jedenfalls voll für die Tonne. Auf allen Medien. Ich hab schnell auf die englische Originaltonspur geschaltet. Diese schlechten Sprecher konnte man sich einfach nicht geben.

Wertung: 5/10

Sonntag, 21. August 2011

Surrogates - Mein zweites Ich (USA / 2009)

Orig-Titel: Surrogates

Genre: Science-Fiction

Hat doch sehr lange gedauert, bis ich mich dieses Filmes angenommen habe. Und dabei hatte ich seinerzeit doch einen Trailer im Kino gesehen. Das Thema sprach mich sogleich an und dann noch Bruce Willis in der Hauptrolle. Seit einigen Filmen schon sehe ich sein Potential und er schöpft es immer auf angenehme Weise aus. Einer der großen im Filmgeschäft und in meinen Augen auch sehr richtig für die Rolle. Hinzu gesellen sich Rhada Mitchell und Rosamund Pike. Beides sehr hübsche Mimen, die Bruce aber nicht das Wasser reichen können. Brauchen sie so gesehen auch nicht.
Nun hab ich mir also die Blu-Ray besorgt und bin von dem Film sehr angetan.

Die Geschichte dreht sich um die Surrogates, Roboter die von Menschen gesteuert werden. Denn die Menschen haben sich vornehmlich aus dem realen Leben zurückgezogen. Sie erleben die Welt durch die Surrogates. Eingeschlossen in ihre Wohnungen können sie so frei von Krankheit und Angst vor körperlicher Gewalt agieren. Ein konfliktfreieres Leben, doch es bringt auch Nachteile. Das reale Wahrnehmen der Umwelt ist nicht mehr gegeben. Richtige Interaktion. Riechen, Schmecken, Fühlen unter wirklichen Bedingungen. Man verkümmert. Plötzlich geschehen seltsame Morde. Surrogates werden durch eine energetische Waffe getötet. Was beim Ableben der getroffenen Roboter aber nicht geschehen sollte, passiert. Die Operator, die Menschen auf der anderen Seite, sterben mit. Das ruft Polizei Ermittler Tom Greer und seine Partnerin Peters auf den Plan. Sie versuchen den Dingen auf den Grund zu gehen. Doch je mehr sie ermitteln, desto mehr geraten sie in Gefahr. Als Greers Surrogate dann zerstört wird, ist er gezwungen die Ermittlungen persönlich weiter zu führen. Eine anfangs schreckliche Erfahrung, die seine Augen jedoch auf besondere Weise öffnet.

SURROGATES kann mit Filmen, wie I ROBOT, MINORITY REPORT und EQUILIBRIUM verglichen werden. Ersterer hinsichtlich des Looks, letzterer in Sachen Inhalt. Ich finde es interessant wenn beleuchtet wird was der technische Fortschritt aus uns machen kann. Und auf seine Weise ist es gar nicht mehr so surreal. Man braucht sich nur umzuschauen. Unser soziales Leben hat sich bereits stark verändert. Der Cyberspace lässt uns schon verkümmern. Wohl dem, der sich davon fern halten kann. Er bewahrt sich viele Sinnesfreuden. Aber zurück zum Film.
Überraschenderweise taucht James Cromwell in einer nicht ganz unerheblichen Rolle auf. I ROBOT lässt grüßen. Das fand ich irgendwie angenehm. Regisseur Jonathan Mostows Umsetzung der Geschichte ist dabei solide und hat gute Momente. Doch so ganz fesselt es nicht. Der Ansatz ist gut, einige Momente sind gut. Aber ich merke Mostow ist mehr der Actionregisseur. Zumindest steckt in ihm derzeit noch kein Geschichtenerzähler mit der Fähigkeit zu packender und tiefer gehender Inszenierung. Für SURROGATES ist das jedoch sehr wichtig. Was hingegen zweifelsohne überzeugt sind die Actionszenen. Sie bestimmen das Geschehen nicht, sind sogar rar gesät. Aber wenn es denn kracht, dann ordentlich. Dabei können die Effekte immer überzeugen. Zumindest mich, der mit vielem Leben kann. Aber ach… es passt schon. Und wenn Greer als Surrogate, stark beschädigt einen Flüchtigen verfolgt, erinnert das zum einen an Terminator. Und wenn man ihn dann wild über den Haufen fährt und am Ende brutal erschießt, erinnert es an RoboCop.

Wie gesagt, im Look passt SURROGATES zu I ROBOT und MINORITY REPORT. Inhaltlich kann er mit den beiden Filmen nicht mithalten, unterhält aber dennoch ordentlich. Er hat seine Momente und lebt in vielen Szenen von Bruce Willis. Besonders in emotionalen Momenten fand ich ihn gut. Der Mann hat es drauf. Er ist mehr als ein bloßer Hau-Drauf-Action-Star. Bitte mehr Charakterrollen Bruce. Ich kann von deiner Performance Leistung nicht genug bekommen. Du spielst in gleicher Liga wie Harrison Ford.

Und nun zur deutschen Bearbeitung. Die Synchronisation ist eine wahre Katastrophe. Es ist schlimm was mittlerweile aus unserer Nachvertonungsarbeit geworden ist. Willis’ Stammsprecher kann ja noch überzeugen, obschon auch ihm das Leben aus der Stimme gewichen scheint. Der übrige Cast klingt lustlos und wenig emotional. Ob das an den Surrogate Robotern liegt? Jedenfalls werde ich mir den Film zukünftig nur noch im Original geben. Ich will das Leben in den Stimmen spüren.
Letztens schon ist mir aufgefallen, wie schlecht aktuelle Blockbuster mittlerweile klingen. Anscheinend ist es gut, dass ich THOR bisher nur im Originalton kenne. Was wird mich da in ein paar Wochen bei der Blu-Ray erwarten?
Wie konnte man nur zulassen, alle Sprecher einzeln aufzunehmen. Wie konnte man nur zulassen, dass nicht mehr alle Sprecher gemeinsam im Studio sind? Als dieser Trend stärker wurde, ging die deutsche Synchronarbeit den Bach runter. Wohl dem der sich besinnt und allen Terminschwierigkeiten zum trotz die Sprecher gemeinsam im Studio versammelt. Gemeinsam spornt man sich an. Gemeinsamkeit lässt Lebendigkeit ansteigen. Und die Synchronisation profitiert davon. Dann ist es auch wieder machbar, einen schlechteren Film etwas besser zu machen. Einfach durch die Synchronarbeit. Denkt an DIE 2.

Wertung: 7,5/10

Mittwoch, 3. August 2011

Predators (USA / 2010)

Genre: Science Fiction - Horror

Als John McTiernan seinerzeit mit dem ersten Film herumkam war ich absolut begeistert, konnte zuerst aber nur eine geschnittene Fassung sehen. Dann folgte eine fast ungeschnittene FSK 18 Fassung und zum Schluss die DVD, die absolut ungeschnitten daherkam. Es war ein unterhaltsames Stück Film und ich habe jeden Durchlauf genossen. Genau wie beim zweiten Film, der in der Großstadt spielte und entgegen Arnold Schwarzenegger, Danny Glover in der Hauptrolle aufbietet. So will man ihm den harten Kämpfer auch nicht so recht abnehmen. Dafür ist er zu wenig wie Arnie. Aber er stand an Mel Gibsons Seite in Lethal Weapon. Vielleicht konnte er dadurch wenigstens etwas punkten. Dann folgte lange Zeit kein Predator Streifen. Erst Paul W.S. Anderson schaffte mit seinem AVP, seinem Alien Vs. Predator Abhilfe. Zwar unterhaltsam aber nicht so wirklich Predator. Auch der Nachfolger AVP2 konnte da nicht viel mehr bringen. Es fehlte das Feeling. Es fehlte irgendwie der Thrill. Der Dschungel. Die Jagd. Das Geheimnisvolle.

Und so nahm sich Robert Rodriguez der Sache an und ließ von Nimrod Antal PREDATORS drehen. In der Hauptrolle, also dem Part den Arnie bzw. Glover hatten, ist Adrien Brody zu sehen. Ein erstklassiger Schauspieler. Ein Charakterdarsteller. Und in dieser Funktion für diese Rolle fehlbesetzt. Man will ihm den eiskalten, skrupellosen Söldner einfach nicht abnehmen. Man traut ihm das kämpferische Geschick nicht zu. Aber nun ja. Ihm beigestellt wird ein buntes Team, bestehend aus vielerlei Nationalitäten. Alles Elitekämpfer. Und so wirkt das Ganze dann auch schnell wie ein neuerlicher Aufguss des ersten Filmes. Zumal man sich wieder in einem tropischen Dschungel befindet. Komplettiert wird das Team von einem Doktor, der vom Kämpfen so recht keine Ahnung hat. Das ist der Carl Weathers Part, der Part des CIA Futzis im ersten Film, der das Team vermehrt in Schwierigkeiten brachte. Schauspielertechnisch tritt der ein oder andere bekannte Mime in Erscheinung. So ist Rodriguez’s Freund Danny Trejo natürlich zugegen, erlebt man wie schon erwähnt Adrien Brody und tritt ein etwas übergewichtiger Laurence Fishburne auf. Er ist in meinen Augen noch der überzeugendste, obschon auch wieder etwas übertrieben im Spiel. …Ach ja, wenn man bei den Predatoren genau aufpasst. Der, den man vom Totem schneidet. Der sieht dem aus Film eins doch recht ähnlich. Und die Ähnlichkeiten zum Erstling sind nicht gering. So ist der Score an vielen Stellen frappierend ähnlich. So gibt es eine Rutschpartie einen Hügel hinab. Einen Sturz den Wasserfall herunter. Einen muskulösen Adrien Brody, mit Schlamm beschmiert. Eine heftige Verprügelszene im Finale. Dann Wirbelsäule mit Kopf dran herausreißen. Mit einer Gatling wild in den Busch schießen. Gehäutete Leichen. Der schweigsame harte Knochen mit dem sechsten Sinn, der sich auf einmal dem Predator mano a mano stellt und kurz zuvor noch, ganz Mann, sein Hemd auszieht. Und und und. Bei alldem fragt man sich, ob auch noch was Eigenes kommt. Naja, nicht sonderlich viel. Eben die Tatsache, dass man sich auf einem fremden Planeten befindet, was die Möglichkeit von neuen außerirdischen Wesen bietet. Was ja auch genutzt wird. Dann der Fishburne Charakter. Dann die Tatsache der Fehde unter den Predatoren. Und dann die blutigen Effekte. Kopf ab usw. Es sind ein paar gute Sachen dabei. Doch schlimmer wie der erste Film wird man dabei nicht. Muss ja auch nicht sein.

Was die einen als Homage ansehen, sehe ich nicht ganz so positiv. Sicherlich, es ist schön dass die Atmosphäre in gewisser Weise wieder eingefangen wird und man einer neuen Geschichte im Dschungel beiwohnt. Aber wenn so vieles so deutlich übernommen wird, hat das für mich auch etwas von Einfallslosigkeit. So richtig spannend ist es nicht. Schon allein wegen Adrien Brodys Fehlbesetzung. Sicherlich ist es optisch gelungen, doch wenn’s am Drehbuch krankt… Ich hätte mir was Frischeres gewünscht, was dennoch Predator erkennen lässt. Was richtig Spannendes und Gruseliges. Was, das Atmosphäre hat, so wie der erste Aliens Film. Aber das ist sicher auch zuviel verlangt. Wenigstens ist es nicht so unsäglich schlecht wie der zweite AVP. Sind wir gespannt auf eine Fortsetzung. Oder freuen wir uns auf einen neuen Alien Film. Aber ob es nicht besser ist die alten Sachen ruhen zu lassen? Anstatt immer weitere Fortsetzungen zu drehen, sollte man sich wohl besser auf neue Stoffe konzentrieren und wieder einmal etwas mehr Mut zeigen. Neue Kracher kreieren, zu denen man dann gern wieder Fortsetzungen drehen darf.

Abschließend noch: Trotz dass er so stark übernommen wurde, ich freue mich den alten Score wieder zu hören. Lange nicht mehr vernommen. Er passt zum Geschehen aber auch recht gut.

Wertung: 6/10