Samstag, 8. Oktober 2011

Robin Hood - Der Löwe von Sherwood (Italien / 1962)

Orig-Titel: Il Trionfo di Robin Hood

Genre: Abenteuer

Von diesem Film habe ich wieder einmal durch das Stöbern im Internet erfahren. Und da Umberto Lenzi als Regisseur aufgeführt wurde und ich alten italienischen Filmen ohnehin aufgeschlossen gegenüberstehe, war ein Ansehen quasi Pflicht. Dabei schoss ich die Warnungen, es handele sich dabei um einen äußerst trivialen Streifen, in den Wind, schließlich soll man sich immer ein eigenes Bild machen. Und Umberto Lenzi einen langweiligen Film? Das konnte ich mir nicht vorstellen. Aber es ist was dran.

Über die Handlung ist nicht viel zu sagen. Robin Hood setzt sich gegen die Obrigkeit zur Wehr, gemeinsam mit seinen Kameraden und… Ivanhoe? Ist schon eine seltsame Sache diese Figur mit einzubringen, die in der originalen Geschichte doch gar nicht vorkommt. Aber so sind die Italiener nun einmal. Unkonventionell und völlig schmerzfrei wenn es um solch historische Stoffe geht. Was zählt ist die Unterhaltung, nicht der Gehalt, also der Wahrheitsgehalt. Schade, dass von Unterhaltung nicht viel zu spüren ist. Die kritischen Stimmen, die ROBIN HOOD – DER LÖWE VON SHERWOOD als langweiligen und äußerst trivialen Streifen betiteln haben wahrhaft recht. Ich habe nach der hälfte des Filmes aufgehört aufmerksam zu gucken und mich stattdessen anderen Dingen gewidmet. Der Fernseher lief nur nebenher und man hat gelegentlich hingeschaut. Es hat mich nicht im Geringsten, oder sagen wir nur sehr bedingt, interessiert, gefesselt, oder wie immer man es nennen möchte. Keine Höhepunkte, keine außergewöhnlichen schauspielerischen Leistungen, keine schönen Frauen, keine wirklich erwähnenswerte Action. Für Belustigung sorgen lediglich die schlecht getimten Prügelszenen. Man sieht die Luftschläge genau.
Optisch spielt sich das Geschehen zu einem guten Teil in der Natur ab. Ganz ansprechend gefilmt, aber ebenso wenig sonderlich bemerkenswert.

Es wirkt als hätte Umberto Lenzi bei diesem Film noch gelernt. Es fehlt an allem was einen Abenteuerfilm so richtig sehenswert macht. Ein schnell heruntergekurbeltes Stück. Und da die Italiener auch gern einmal einen Film aufs Geradewohl drehten, wage ich zu behaupten es gab für ROBIN HOOD – DER LÖWE VON SHERWOOD nicht einmal ein Drehbuch. Wer auch den schwachen Beiträgen der Cinecitta etwas abgewinnen kann, darf natürlich gern einen Blick werfen. Wer einen unterhaltsamen Robin Hood Film sehen möchte, sollte sich dagegen anderen Werken widmen.

Wertung: 4/10


Die deutsche DVD:

Die deutsche DVD Auswertung von Voulez Vouz hat die Bezeichnung Special Edition im bekannten Sinn nicht verdient. Wohl aber in Hinsicht auf ‚besonders schlecht’. Die Bildqualität ist nur mäßig (blasse Farben, Unschärfe) und auch das Bildformat nur 1.85:1 (statt 2.35:1). Der Ton geht im Italienischen wohl in Ordnung, der Deutsche wird getragen von wechselndem Klangvolumen. Mal blass, ohne Bass, mal stark und voller. Rauschen begleitet uns die ganze Zeit, für einen so alten Film aber nichts Ungewöhnliches. Extramaterial sucht man natürlich vergebens. Also warum Special Edititon? Einzig an dem Wendecover kann man das wohl nicht festmachen. Und auch nicht an der Tatsache es handelt sich dabei um eine Erstveröffentlichung auf einem anderen Medium als der Kinorolle. Für die Veröffentlichung wurde wenigstens die alte Kinosynchro aufgetrieben. Gott sei Dank keine grottige Neusynchro.
Warum man ROBIN HOOD - DER LÖWE VON SHERWOOD für die DVD in ROBIN HOOD - DER HELD VON SHERWOOD umbenannt hat, erschließt sich mir nicht.

Wertung: 3/10