Freitag, 26. November 2010

The Asphyx (UK / 1973)

Orig-Titel: Experiments
Genre: Horror (Gothic Horror)

Als ich letztens den Titel hörte, dachte ich „Was’n das für’n komischer Film?“. Ein doch recht ungewöhnlicher Name und ich hätte keinen Blick darauf geworfen, wenn ich nicht ein paar Bilder gesehen hätte, die einen interessanten britischen Horrorfilm von bekannter Machart offerierten.

Sir Hugo Cunningham (Robert Stephens) und sein Freund Sir Edward Barrett (Alex Scott) widmen ihre ganze Aufmerksamkeit der Parapsychologie. Auf einer Vorlesung präsentieren sie Bilder von gerade verstorbenen, auf denen ein seltsamer Schatten zu sehen ist. Alle gehen davon aus, es handele sich dabei um die Seele, die gerade den Körper verlässt. Kurze Zeit später kommt Sir Hugo beim tragischen Tod seiner Frau (Fiona Walker) und seines Sohnes (Ralph Arliss) jedoch zu anderen Erkenntnissen. Das Unglück bannt er auf Film und sieht dabei einen Geist, der sich im Moment des Todes zeigt. Nach weiteren Forschungen - gemeinsam mit seinem Adoptivsohn Giles (Robert Powell) - erfährt Sir Hugo, dass es möglich ist diesen Geist einzufangen. Gelingt dies, kann man unsterblich sein. Eine verlockende Vorstellung. Doch richtet der zusehends verblendete Wissenschaftler damit grausames Unheil an.

Schon nach den ersten Minuten wird klar, hier handelt es sich um einen Vertreter des Gothic Horror. Freunde von Terence Fishers FRANKENSTEIN und all den anderen ähnlich gelagerten Filmen der Hammer Studios haben also sicher ihre wahre Freude. Wüsste man nicht dass Glendale die Produktionsfirma ist, man würde es für Hammer halten. Unter diesen Gesichtspunkten hatte ich meinen absoluten Spaß. Die Kostüme, die Sets, die Geschichte und auch die Effekte. Ja selbst die Darstellerriege machen THE ASPHYX zu einem unterhaltsamen Vertreter. So kennt man Robert Stephens als Sherlock Holmes in Billy Wilders DAS PRIVATLEBEN DES SHERLOCK HOLMES. Robert Powell war in Amicus’ ASYLUM zu sehen. Alex Scott in DRACULAS HEXENJAGD. Und Ralph Arliss taucht in einer Folge von HAMMER HOUSE OF MYSTERY AND SUSPENSE auf. Mehr oder weniger bekannte Gesichter also. Ihre darstellerischen Leistungen bewegen sich aber auf gutem Niveau. So wie man es von solchen Filmen eben gewohnt ist. Inszenatorisch zeichnet sich ein gewisser Peter Newbrook verantwortlich, der hier zum ersten und letzten mal auf dem Regiestuhl saß. Vornehmlich war er Kameramann und arbeitete in dieser Funktion an DAS GRAUEN VON BLACK TORMENT, DIE BRÜCKE AM KWAI, oder LAWRENCE VON ARABIEN mit. THE ASPHYX ist solide inszeniert. Vielleicht fehlt es etwas an Spannung, vielleicht ist es etwas zu vorhersehbar. Letztlich weiß es aber dennoch zu unterhalten. Wie gesagt, besonders Fans der Hammer Streifen werden ihr Freude haben.

Wertung: 6/10