Autor: Agatha Christie
Genre: Krimi
Krimis bereiten mir seit jeher Freude. Ich mag es einfach, zu raten, wer der Mörder sein könnte. Man trägt die Fakten zusammen, schaut sich die Motive an und zieht seine Schlussfolgerungen. Ein Krimi Film steht und fällt dabei aber mit seiner Inszenierung. Geht ein Filmemacher es nicht geschickt an, entsteht keine Spannung und der Zuschauer langweilt sich, oder kommt viel zu schnell und viel zu einfach auf die Lösung. Oder er schaltet frustriert weg, weil alles kein Bild ergibt und dem Publikum zu viel vorenthalten wird.
Nicht anders ist es bei einem Roman. Hier gelten beinahe die gleichen Regeln. Jemand der diese Regeln aber meisterhaft verstand einzuhalten, oder der sie vielleicht sogar erst in dieser Form erschuf, war Agatha Christie. Ihr Name ist Synonym für den Krimi und nicht zuletzt für einige der wahrhaft spannendsten und gelungensten Vertreter. Was ihre Bücher zudem auszeichnen soll, ist ein unvergleichlicher Schreibstil, der den Leser unweigerlich süchtig macht. Man kann das Werk einfach nicht aus der Hand legen, bis man es durchgelesen hat.
Ich wollte unbedingt herausfinden, ob das stimmt. Also holte ich mir einige Romane und begann, DAS GEHEIMNIS VON SITTAFORD zu lesen. Dabei handelt es sich um keinen Roman mit Agatha Christies berühmtesten Figuren, Hercule Poirot oder Miss Marple. Ich fürchtete zu sehr eine bekannte Geschichte zu bekommen, da ich ja schon viele Filme und Serien gesehen hatte. Da Agatha Christie aber auch massig Krmi Romane verfasste, in denen ganz andere Figuren ermitteln, war es nicht schwer ein entsprechendes Werk ohne Poirot oder Marple zu finden.
Inhalt: Das Rücken des Tisches auf der spiritistischen Sitzung signalisiert "Mord". Und es weist eindeutig auf Captain Trevelyan als Opfer. Der ist sonderbar, reich und zwei Stunden später tatsächlich tot. Die Bewohner des Dorfes Sittaford hatten alle mit ihm zu tun, und eine Reihe von ihnen gerät in Verdacht, Captain Trevelyan ermordet zu haben. Doch welches Motiv tatsächlich hinter diesem mysteriösen Fall steckt, dass wagt sich in Sittaford keiner vorzustellen...
Es ist, wie man sagt. Hat man einmal mit dem Lesen angefangen, kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Agatha Christie hat so einen herrlichen Schreibstil, der einen unweigerlich in den Bann zieht. Es wird einem nie langweilig und die Zeit verfliegt. Man muss aber auch stets bei der Sache bleiben, damit einem nichts entgeht, denn was anfangs unwichtig erscheint, kann am Ende ganz schnell unheimlich wichtig werden. Und wer es zu sehr vernachlässigt, wird am Ende dem wahren Mörder wohl nicht nahe kommen. Den wahren Mörder wird man wohl aber ganz selten bis nie erraten, bei Agatha Christie. Das war schon immer so, stört und ärgert jedoch nicht im Geringsten.
Ist aber auch ein Leichtes, wenn man gewisse Fakten vorenthält, oder erst am Schluss offen legt. Letztlich ist das ja aber auch wichtig, denn sonst käme man ja viel zu schnell zur Lösung. Das Raten ist das Ziel, nicht die eigentliche Lösung. Die gibt einem nur die Bestätigung, ob man richtig lag.
Mir hat der Roman unheimlichen Spaß gemacht und ich freue mich schon auf die nächsten Werke. Bei aller Kenntnis der Marple und Poirot Geschichten durch Film und Fernsehen, lohnt ein genauer Blick zu den Romanen aber sicher dennoch. Man muss ja wissen, wie die Meisterin das Original verfasste.