Sonntag, 24. April 2011

Public Enemies (USA / 2009)

Genre: Gangsterfilm (Biopic)

Ich weiß jetzt gar nicht, wie ich auf den Film gekommen bin. Weil ich Johnny Depp gerne sehe? Weil Christian Bale mitspielt? Der Film von Michael Mann (COLLATERAL) gedreht wurde? Oder weil es sich hier um eine wahre Geschichte handelt? Eine Geschichte aus der Zeit wo Al Capone noch aktiv war?
Jedenfalls interessierte mich diese Zeit schon immer irgendwie.

Fast neun Jahre verbrachte John Dillinger in Haft. Nach seiner Entlassung im Mai 1933 holt er das Leben mit großen Atemzügen nach. Er überfällt Banken, genießt Alkohol, Geld und Frauen, findet in Billie Frechette seine große Liebe, die ihm trotz erzwungener Trennungen die Treue hält. In 13 Monaten wird Dillinger zum Helden der Bevölkerung, weil er in der Zeit der Großen Depression die verhassten Banken bluten lässt. Und zu einer Reizfigur, die die Agenten des FBI und auch die mächtigen Syndikate am liebsten tot sehen würden. (DVD Covertext)

Optisch bin ich wieder sehr angetan. In wirklich ansprechende Bilder kleidet Michael Mann sein Werk und weckt dabei diese düstere Epoche hervorragend und glaubwürdig zum Leben. Die alten Wagen, die Waffen, die Uniformen. Das ganze Drum und Dran. Wirklich gelungen. Hinzu kommt die Bildform. Die Kameraführung, die viele Register zieht und auch mit besonderen Perspektiven zu punkten versteht. Und wenn in Actionszenen die Handkamera zum Einsatz kommt. Es wirkt nicht zu hektisch. Es wirkt nicht gestelzt. Und hinsichtlich des Finales... Mit guten Einstellungen wird hier für Spannung gesorgt. Slow Motion ist einfach zu herrlich.
Zur optischen Komponente gehören ja noch die Effekte. Und von hier berichte ich ebenfalls nur Positives. Zum einen und Hauptsächlichen die Schusswaffen. Wer kennt nicht die alten Maschinengewehre, die schon in zahlreichen dieser alten Gangsterstreifen vertreten waren. Und hier haben sie noch ein erstklassiges Mündungsfeuer verpasste bekommen, was sie noch respekteinflößender erscheinen lässt. Und sie machen garstige Löscher, sei es nun in Gegenständen, Wänden oder Menschen. Und hier fließt auch einiges Blut. Besonders das Finale sei dabei erwähnt. Vielleicht nicht sonderlich spektakulär, aber sehr effektiv und sehr treffend. Ja, Schusswaffen können garstig sein. Es kommt darauf an, wie der Regisseur es zu verdeutlichen versteht. Michael Mann hat das schon bei COLLATERAL überzeugend gezeigt. Peng... und man ist erst einmal geplättet.
Zur optischen Komponente gehören ja noch die Effekte. Und von hier berichte ich ebenfalls nur Positives. Zum einen, und Hauptsächlichen, die Schusswaffen. Wer kennt nicht die alten Maschinengewehre, die schon in zahlreichen dieser Gangsterstreifen vertreten waren. Und hier haben sie noch ein tolles Mündungsfeuer verpasst bekommen. Das lässt sie noch respekteinflößender wirken. Und sie machen garstige Löscher. Sei es nun in Gegenständen, Wänden oder Menschen. Und bei letzterem fließt denn auch einiges an Blut. Besonders im Finale und ein paar Minuten davor. Na gut, vielleicht nicht sonderlich spektakulär, aber sehr effektiv und sehr treffend. Ja, Schusswaffen können hässlich sein. Es kommt aber darauf an, wie der Regisseur es zu verdeutlichen weiß. Michael Mann hat das bei COLLATERAL schon überzeugend unter Beweis gestellt. Peng... Einfach. Hart. Tödlich.
Leider ist dem Ausnahmeregisseur, als der er für mich gilt, inhaltlich kein guter Wurf gelungen. Vielleicht lag es an der Grundlage. Denn will man einen wahren Stoff genau übertragen, kann das schon recht langatmig werden. Dann fehlt es an Pepp. Und erschwerend hinzu kommt dass diese Art der Geschichte schon tausend mal verfilmt wurde. Man kennt es aus zig Streifen dieser Zeit. Und auch Sergio Leone hat es Jahre später auf weit gekonntere Weise behandelt. So wie Martin Scorcese. Aber auch wenn ein Stoff schon so oft verfilmt wurde, kann es funktionieren wenn man es denn gut anpackt. Leider nicht bei PUBLIC ENEMIES. Die Charaktere bleiben einem fremd. Es fehlt die Identifikation. Und scheint darin begründet, dass ihre Hintergründe zu wenig oder ungenügend beleuchtet werden und im Grunde alle Figuren auch miese Gesellen sind. Jeder auf seine Art. Mag in der Sache der Zeit liegen. Doch fürs Kino braucht es nun einmal andere Inkredentien. Der Faktor des Film Noir zieht hier nicht.

PUBLIC ENEMIES ist eine glaubhafte Visualisierung der Zeit. Der 30er Jahre. Doch schießt er beim Zuschauer am Ziel vorbei. Zumindest an dem Ziel, ihn mitzureißen, zu bewegen und vielleicht auch einfach angenehm kurzweilig zu unterhalten. Ein langes Stück Film, mit seinen 140 Minuten. Es ist eher was für Hardcorefans. Für jene, die die Gangsterfilme der 30er Jahre kennen. Jene mit James Cagney und Edward G. Robinson. Und die sich nicht scheuen zum x-ten mal das Gleiche zu sehen. All jene werden gut unterhalten.
Wie gesagt, optisch ist der Streifen wirklich gelungen. Und an bekannten Gesichtern gibt es auch noch einige zu sehen. Johnny Depp (FLUCH DER KARIBIK), Christian Bale (BATMAN BEGINS), Christian Stolte (GESETZ DER RACHE), David Wenham (VAN HELSING / 300), Stephen Dorff (BLADE), Giovanni Ribisi (DER SOLDAT JAMES RYAN), Channing Tatum (G.I. JOE), Marion Cotillard (INCEPTION), Stephen Lang (AVATAR / FIRE DOWN BELOW).

Wertung: 6,5/10


P.S.: Jonny Depp ist schauspielerisch übrigens wieder sehr gut, was besonders in der zweiten Filmhälfte deutlich wird und erst recht am Ende. Dennoch nimmt man ihm den harten Gangster nicht so ganz ab. Er ist nun mal zu nett dafür. Hätten Christian Bale und er die Plätze getauscht. Vielleicht wäre es dann etwas besser gelaufen.