THE AMERICAN ist bei mir durch sein Kinoposter in den Fokus gerutscht. Wegen diesem retrohaften Stil. Es erinnert an Filme der 70er, als Charles Bronson auf seine Weise für Recht und Ordnung kämpfte. Der Inhalt von THE AMERICAN erinnert mich dann auch leicht an KALTER HAUCH.
Der Amerikaner Jack ist Auftragskiller und ein Meister seines Fachs: äußerst präzise, ständig auf der Hut, extrem misstrauisch und nie länger als nötig an einem Ort. Als ein Job wider Erwarten schief läuft, beschließt er, dass sein nächster Auftrag der letzte sein soll. Jack reist nach Italien, um sich in der Abgeschiedenheit eines verschlafenen Bergdorfes in aller Ruhe vorzubereiten. Doch die malerische Idylle trügt: Der Dorfpfarrer zeigt ein auffälliges Interesse an dem Fremden und sucht immer wieder das Gespräch mit ihm. Dann taucht plötzlich die äußerst mysteriöse Auftraggeberin bei Jack auf. Und schließlich ist da noch die verführerische Clara, die ihn mehr und mehr in ihren Bann zieht. Allmählich beginnt Jack seinen Schutzschild abzulegen. Doch damit fordert er auch sein Schicksal heraus und das könnte tödliche Folgen haben. (DVD Covertext)
Ein Spezialist hat genug vom Geschäft und will aussteigen. Das ist der Kontext, in dem THE AMERICAN steht und der mich an den Bronson Klassiker erinnert. Es scheint in letzter Zeit große Mode zu sein, sich des Actionstars durch stilistische Nachahmungen und Neuauflagen zu erinnern. Sicherlich ein Produkt der Zeit in der wir uns befinden.
Regisseur Anton Corbijn geht seinen Film jedoch etwas anders an. Das merkt man gleich zu Beginn und es festigt sich mit jeder Minute. Grund ist nämlich der ruhige und stille Erzählstil. Ein Stil, den ich von Sergio Leone so schätzen gelernt habe und den ja auch M. Night Shyamalan gekonnt einzusetzen versteht. Corbijn kopiert Leone aber nicht, er findet seinen eigenen Rhythmus. Und dennoch ist der Meister allgegenwärtig. Denn es läuft in einer Szene SPIEL MIR DAS LIED VOM TOD im Fernseher und das bringt auch Charles Bronson wieder mit ein.
Alles in allem ist es ein Stil, den ich unheimlich mag, denn er sorgt beim Zuschauer für ein gewisses Maß Ruhe. Damit kann man sich auf Feinheiten konzentrieren und bekommt zudem eine Atmosphäre geboten, wie sie in der Kinowelt doch so selten anzutreffen ist.
Schade, dass es THE AMERICAN inhaltlich etwas an Substanz fehlt. Der letzte Kick an Tiefsinn will nicht aufkommen. Die Geschichte ist doch etwas dünn geraten. Das liegt zudem auch in der Charakterzeichnung begründet. Mag sein, dass Hauptfigur Jack geheimnisvoll erscheinen soll. Doch irgendwie braucht es auch eine Identifikation mit ihm, damit es am Ende Funktioniert. Und auch einen sonstigen inhaltlichen Höhepunkt sucht man vergebens. Kein großer Auftrag, kein sonderliches Komplott. Das gebotene ist einfach zu gewöhnlich, als das es Reiz besitzen würde und den Zuschauer zum mitgehen bewegte. Hinzu kommt… und zu dieser Erkenntnis komme ich immer öfter… dass George Clooney ein Defizit zu haben scheint. Vielleicht liegt es ja an der Figur selbst… doch mir ist es auch schon bei anderen Filmen aufgefallen. Es fehlt ihm an emotionaler Gesichtsmimik. Wut, Freude, Begehren und, und, und. Ich will es nie so recht erkennen. Hinsichtlich Stil und einer gewissen Ausstrahlung ist der Star wirklich beeindruckend. Doch sein Emotionsreichtum, den man einem Schauspieler im Gesicht ansehen sollte, ist blass. Hier zeigt er es nicht, doch dieses gekünstelte Lächeln immer. Ihm fehlt das gewisse etwas. Aber auch dies rückt ihn hier näher an Charles Bronson.
Neben der Erzählweise und den schauspielerischen Leistungen, sein von meiner Seite natürlich wieder die Bildgestaltung erwähnt. Diese hat, angesichts der Herkunft des Regisseurs, etwas Europäisches, was durch die europäische Umgebung noch unterstützt wird. Die Kameraschwenks sind dabei gelungen und Bildeinstellungen unkonventionell. Hinzu kommt die atmosphärische Ausleuchtung der Szenen unter zu Hilfenahme stärkerer Farbkontraste.
Sonderliche Special Effekts werden nicht geboten. Abgesehen von dem was Schusswaffen so umgibt. Erwähnenswert sei hier Clooneys kleine Waffen. Scheinbar eine Walter PPK, wie sie in den alten Bonds vorkommt.
In musikalischer Hinsicht, gibt man sich minimal. Wenn untermalt wird, dann dezent und nie auffällig. Ruhige Töne bestimmen das Geschehen.
Alles in allem ist Regisseur Anton Corbijn ein atmosphärisch außergewöhnlicher Film gelungen, der seine Faszination aus dem Erzählstil gewinnt. Hinzu kommen Inhaltselemente, die sonst in Hollywood nicht so behandelt oder gezeigt werden. Ich spiele da als Beispiel auf die Sexszene an. Hier spielt Corbijn sein Können aus. Leider fehlt es aber an Inhalten. Und George Clooney kann in Gänze ebenfalls nicht überzeugen. Zwei Punkte, die dem Endprodukt schaden. Damit bleibt ihm der Aufstieg in die Bestenliste versagt.
Dennoch sollten all jene einen Blick werfen, die Killergeschichten etwas abgewinnen können und vor allem gern einmal unkonventionelles Kino genießen.
Der Amerikaner Jack ist Auftragskiller und ein Meister seines Fachs: äußerst präzise, ständig auf der Hut, extrem misstrauisch und nie länger als nötig an einem Ort. Als ein Job wider Erwarten schief läuft, beschließt er, dass sein nächster Auftrag der letzte sein soll. Jack reist nach Italien, um sich in der Abgeschiedenheit eines verschlafenen Bergdorfes in aller Ruhe vorzubereiten. Doch die malerische Idylle trügt: Der Dorfpfarrer zeigt ein auffälliges Interesse an dem Fremden und sucht immer wieder das Gespräch mit ihm. Dann taucht plötzlich die äußerst mysteriöse Auftraggeberin bei Jack auf. Und schließlich ist da noch die verführerische Clara, die ihn mehr und mehr in ihren Bann zieht. Allmählich beginnt Jack seinen Schutzschild abzulegen. Doch damit fordert er auch sein Schicksal heraus und das könnte tödliche Folgen haben. (DVD Covertext)
Ein Spezialist hat genug vom Geschäft und will aussteigen. Das ist der Kontext, in dem THE AMERICAN steht und der mich an den Bronson Klassiker erinnert. Es scheint in letzter Zeit große Mode zu sein, sich des Actionstars durch stilistische Nachahmungen und Neuauflagen zu erinnern. Sicherlich ein Produkt der Zeit in der wir uns befinden.
Regisseur Anton Corbijn geht seinen Film jedoch etwas anders an. Das merkt man gleich zu Beginn und es festigt sich mit jeder Minute. Grund ist nämlich der ruhige und stille Erzählstil. Ein Stil, den ich von Sergio Leone so schätzen gelernt habe und den ja auch M. Night Shyamalan gekonnt einzusetzen versteht. Corbijn kopiert Leone aber nicht, er findet seinen eigenen Rhythmus. Und dennoch ist der Meister allgegenwärtig. Denn es läuft in einer Szene SPIEL MIR DAS LIED VOM TOD im Fernseher und das bringt auch Charles Bronson wieder mit ein.
Alles in allem ist es ein Stil, den ich unheimlich mag, denn er sorgt beim Zuschauer für ein gewisses Maß Ruhe. Damit kann man sich auf Feinheiten konzentrieren und bekommt zudem eine Atmosphäre geboten, wie sie in der Kinowelt doch so selten anzutreffen ist.
Schade, dass es THE AMERICAN inhaltlich etwas an Substanz fehlt. Der letzte Kick an Tiefsinn will nicht aufkommen. Die Geschichte ist doch etwas dünn geraten. Das liegt zudem auch in der Charakterzeichnung begründet. Mag sein, dass Hauptfigur Jack geheimnisvoll erscheinen soll. Doch irgendwie braucht es auch eine Identifikation mit ihm, damit es am Ende Funktioniert. Und auch einen sonstigen inhaltlichen Höhepunkt sucht man vergebens. Kein großer Auftrag, kein sonderliches Komplott. Das gebotene ist einfach zu gewöhnlich, als das es Reiz besitzen würde und den Zuschauer zum mitgehen bewegte. Hinzu kommt… und zu dieser Erkenntnis komme ich immer öfter… dass George Clooney ein Defizit zu haben scheint. Vielleicht liegt es ja an der Figur selbst… doch mir ist es auch schon bei anderen Filmen aufgefallen. Es fehlt ihm an emotionaler Gesichtsmimik. Wut, Freude, Begehren und, und, und. Ich will es nie so recht erkennen. Hinsichtlich Stil und einer gewissen Ausstrahlung ist der Star wirklich beeindruckend. Doch sein Emotionsreichtum, den man einem Schauspieler im Gesicht ansehen sollte, ist blass. Hier zeigt er es nicht, doch dieses gekünstelte Lächeln immer. Ihm fehlt das gewisse etwas. Aber auch dies rückt ihn hier näher an Charles Bronson.
Neben der Erzählweise und den schauspielerischen Leistungen, sein von meiner Seite natürlich wieder die Bildgestaltung erwähnt. Diese hat, angesichts der Herkunft des Regisseurs, etwas Europäisches, was durch die europäische Umgebung noch unterstützt wird. Die Kameraschwenks sind dabei gelungen und Bildeinstellungen unkonventionell. Hinzu kommt die atmosphärische Ausleuchtung der Szenen unter zu Hilfenahme stärkerer Farbkontraste.
Sonderliche Special Effekts werden nicht geboten. Abgesehen von dem was Schusswaffen so umgibt. Erwähnenswert sei hier Clooneys kleine Waffen. Scheinbar eine Walter PPK, wie sie in den alten Bonds vorkommt.
In musikalischer Hinsicht, gibt man sich minimal. Wenn untermalt wird, dann dezent und nie auffällig. Ruhige Töne bestimmen das Geschehen.
Alles in allem ist Regisseur Anton Corbijn ein atmosphärisch außergewöhnlicher Film gelungen, der seine Faszination aus dem Erzählstil gewinnt. Hinzu kommen Inhaltselemente, die sonst in Hollywood nicht so behandelt oder gezeigt werden. Ich spiele da als Beispiel auf die Sexszene an. Hier spielt Corbijn sein Können aus. Leider fehlt es aber an Inhalten. Und George Clooney kann in Gänze ebenfalls nicht überzeugen. Zwei Punkte, die dem Endprodukt schaden. Damit bleibt ihm der Aufstieg in die Bestenliste versagt.
Dennoch sollten all jene einen Blick werfen, die Killergeschichten etwas abgewinnen können und vor allem gern einmal unkonventionelles Kino genießen.
Wertung: 7,5/10
Trotz der inhaltlichen Schwächen, rangiert THE AMERICAN bei mir weit oben. Style siegt hier über Substanz. Wobei die Substanz ja soo gering auch nicht ist. Es fehlt eben nur das gewisse Quäntchen.