Mittwoch, 3. August 2011

Predators (USA / 2010)

Genre: Science Fiction - Horror

Als John McTiernan seinerzeit mit dem ersten Film herumkam war ich absolut begeistert, konnte zuerst aber nur eine geschnittene Fassung sehen. Dann folgte eine fast ungeschnittene FSK 18 Fassung und zum Schluss die DVD, die absolut ungeschnitten daherkam. Es war ein unterhaltsames Stück Film und ich habe jeden Durchlauf genossen. Genau wie beim zweiten Film, der in der Großstadt spielte und entgegen Arnold Schwarzenegger, Danny Glover in der Hauptrolle aufbietet. So will man ihm den harten Kämpfer auch nicht so recht abnehmen. Dafür ist er zu wenig wie Arnie. Aber er stand an Mel Gibsons Seite in Lethal Weapon. Vielleicht konnte er dadurch wenigstens etwas punkten. Dann folgte lange Zeit kein Predator Streifen. Erst Paul W.S. Anderson schaffte mit seinem AVP, seinem Alien Vs. Predator Abhilfe. Zwar unterhaltsam aber nicht so wirklich Predator. Auch der Nachfolger AVP2 konnte da nicht viel mehr bringen. Es fehlte das Feeling. Es fehlte irgendwie der Thrill. Der Dschungel. Die Jagd. Das Geheimnisvolle.

Und so nahm sich Robert Rodriguez der Sache an und ließ von Nimrod Antal PREDATORS drehen. In der Hauptrolle, also dem Part den Arnie bzw. Glover hatten, ist Adrien Brody zu sehen. Ein erstklassiger Schauspieler. Ein Charakterdarsteller. Und in dieser Funktion für diese Rolle fehlbesetzt. Man will ihm den eiskalten, skrupellosen Söldner einfach nicht abnehmen. Man traut ihm das kämpferische Geschick nicht zu. Aber nun ja. Ihm beigestellt wird ein buntes Team, bestehend aus vielerlei Nationalitäten. Alles Elitekämpfer. Und so wirkt das Ganze dann auch schnell wie ein neuerlicher Aufguss des ersten Filmes. Zumal man sich wieder in einem tropischen Dschungel befindet. Komplettiert wird das Team von einem Doktor, der vom Kämpfen so recht keine Ahnung hat. Das ist der Carl Weathers Part, der Part des CIA Futzis im ersten Film, der das Team vermehrt in Schwierigkeiten brachte. Schauspielertechnisch tritt der ein oder andere bekannte Mime in Erscheinung. So ist Rodriguez’s Freund Danny Trejo natürlich zugegen, erlebt man wie schon erwähnt Adrien Brody und tritt ein etwas übergewichtiger Laurence Fishburne auf. Er ist in meinen Augen noch der überzeugendste, obschon auch wieder etwas übertrieben im Spiel. …Ach ja, wenn man bei den Predatoren genau aufpasst. Der, den man vom Totem schneidet. Der sieht dem aus Film eins doch recht ähnlich. Und die Ähnlichkeiten zum Erstling sind nicht gering. So ist der Score an vielen Stellen frappierend ähnlich. So gibt es eine Rutschpartie einen Hügel hinab. Einen Sturz den Wasserfall herunter. Einen muskulösen Adrien Brody, mit Schlamm beschmiert. Eine heftige Verprügelszene im Finale. Dann Wirbelsäule mit Kopf dran herausreißen. Mit einer Gatling wild in den Busch schießen. Gehäutete Leichen. Der schweigsame harte Knochen mit dem sechsten Sinn, der sich auf einmal dem Predator mano a mano stellt und kurz zuvor noch, ganz Mann, sein Hemd auszieht. Und und und. Bei alldem fragt man sich, ob auch noch was Eigenes kommt. Naja, nicht sonderlich viel. Eben die Tatsache, dass man sich auf einem fremden Planeten befindet, was die Möglichkeit von neuen außerirdischen Wesen bietet. Was ja auch genutzt wird. Dann der Fishburne Charakter. Dann die Tatsache der Fehde unter den Predatoren. Und dann die blutigen Effekte. Kopf ab usw. Es sind ein paar gute Sachen dabei. Doch schlimmer wie der erste Film wird man dabei nicht. Muss ja auch nicht sein.

Was die einen als Homage ansehen, sehe ich nicht ganz so positiv. Sicherlich, es ist schön dass die Atmosphäre in gewisser Weise wieder eingefangen wird und man einer neuen Geschichte im Dschungel beiwohnt. Aber wenn so vieles so deutlich übernommen wird, hat das für mich auch etwas von Einfallslosigkeit. So richtig spannend ist es nicht. Schon allein wegen Adrien Brodys Fehlbesetzung. Sicherlich ist es optisch gelungen, doch wenn’s am Drehbuch krankt… Ich hätte mir was Frischeres gewünscht, was dennoch Predator erkennen lässt. Was richtig Spannendes und Gruseliges. Was, das Atmosphäre hat, so wie der erste Aliens Film. Aber das ist sicher auch zuviel verlangt. Wenigstens ist es nicht so unsäglich schlecht wie der zweite AVP. Sind wir gespannt auf eine Fortsetzung. Oder freuen wir uns auf einen neuen Alien Film. Aber ob es nicht besser ist die alten Sachen ruhen zu lassen? Anstatt immer weitere Fortsetzungen zu drehen, sollte man sich wohl besser auf neue Stoffe konzentrieren und wieder einmal etwas mehr Mut zeigen. Neue Kracher kreieren, zu denen man dann gern wieder Fortsetzungen drehen darf.

Abschließend noch: Trotz dass er so stark übernommen wurde, ich freue mich den alten Score wieder zu hören. Lange nicht mehr vernommen. Er passt zum Geschehen aber auch recht gut.

Wertung: 6/10