Freitag, 25. März 2011

Jerry, Das Mondkalb (USA / 1966)

Orig-Titel: Way... Way Out

Genre: Science Fiction - Komödie

Jerry Lewis steht bei mir derzeit weit oben. In den letzten Monaten habe ich einige herrliche Filme mit ihm gesehen und mich köstlich amüsiert. Sein kasperiger Humor stößt hier und da zwar gern an Grenzen, doch auch gerade wegen dieser Kasperigkeiten mag man ihn. Und nicht zuletzt damit hat er das Filmgeschäft unheimlich bereichert. Und vergessen wir auch nicht seine Art Filme zu drehen. Denn auch als Regisseur war er Wegbereiter und Vorreiter. Ich freute mich somit auf JERRY, DAS MONDKALB. Meine Erwartungen waren hoch gesetzt.

Im Jahre 1989 gehen merkwürdige Dinge in unserem Sonnensystem vor: Nachdem zwei Astronauten ein Jahr lang auf dem Mond geforscht und gelebt haben, sind sie nun ein Fall für die Klapse. Schuld daran sind die fehlenden weiblichen Geschöpfe in der Mondsonde. Damit so etwas nicht noch einmal passiert, schießt die NASA ein schnell getrautes Ehepaar auf den Trabanten: das ängstliche Mondkalb Pete und die kühle Blonde Eileen. Auf dem Mond gelandet bleibt Eileen zunächst prüde. Das ändert sich jedoch, als beide die Bekanntschaft mit dem Ehepaar der russischen Raumstation machen...

Leider konnte dieser Film meine Erwartungen nicht erfüllen. Es fehlt einfach die besondere Jerry Lewis Note. Ein paar gelungene Gags werden gezündet. Doch diese kann man an einer Hand abzählen. Es überwiegen zu seichte Töne und Gags, die mir noch nicht einmal ein Lächeln ins Gesicht zauberten. Vielleicht lediglich ein bittersüßes. Schade. Ich hätte nicht gedacht, dass mir ein Jerry Lewis Film so missfallen könnte. OK, „missfallen“ will ich mal nicht sagen. Ein so hartes Urteil hat JERRY, DAS MONDKALB nicht verdient. Er ist ganz nett und bietet trashige Spezialeffekte. Eine Komödie zum Ablachen ist es jedoch nicht. So etwas hatte ich aber erwartet. Jerry Lewis wegen.

Die DVD Umsetzung wird an vielen Stellen bemängelt. Sie ist tatsächlich nicht berauschend. Doch betrachtet man es mit nostalgischen Augen, stören einen die Bildverschmutzungen, Filmmarkierungen und Tonknackser nicht. Ganz im Gegenteil.

Wertung: 4/10

Eine total, total verrückte Welt (USA / 1963)

Orig-Titel: It's a Mad Mad Mad Mad World

Genre:
Komödie (Screwball)

Nachdem ich mich in letzter Zeit immer mehr mit Komödien befasse und auch hier sehr gern in den Bereich der Klassiker gehe, suchte ich kürzlich nach Filmen mit Mickey Rooney. Etwas ungewöhnlich, wurde Rooney doch vornehmlich durch Musical Filme bekannt. Naja, eigentlich war ich auch auf solche Filme aus, nur kam im Ergebnis diese Screwball Comedy mit bei rum. Zudem sollte es ein ungemein gelungener Vertreter dieses Genres sein und zudem ein Vorläufer der Cannonball Filme. Da ich auch diese sehr mag, stand einem Anschauen nichts mehr im Wege.

Ran an die Moneten! Nach 15 Jahren kommt Smiler Grogan aus dem Gefängnis frei. Jetzt gibt es nur noch ein Ziel: der kalifornische Naturpark, wo er nach seinem letzten großen Coup 350.000 US-Dollar versteckt hat. Doch bei der halsbrecherischen Fahrt über den Highway verunglückt Grogan. Auch die acht Zeugen des Unfalls können nichts mehr für ihn tun. Ihre Hilfsbereitschaft hat sich trotzdem gelohnt: Der sterbende Grogan beschreibt ihnen, wo sie das versteckte Geld finden können. Wie sollen sie es unter sich aufteilen? Am besten gar nicht! Eine verrückte Jagd nach dem Schatz beginnt. (DVD Covertext)

Eine herrliche Komödie entblätterte sich mir. Doch es hieß Sitzfleisch bewahren, angesichts der Laufzeit von 153 Minuten. Es fällt nicht auf. Man schaut dem Treiben zu und möchte gar nicht, dass es zu Ende geht, denn mit jeder Minute wird es schlimmer und schlimmer. Werden die Verwicklungen größer und stolpern die Protagonisten von einer Katastrophe in die nächste. Es ist eine Schau und man lacht sich zeitweilig schlapp. Hinzu kommen Cameoauftritte namhafter Comedy Stars. Zu nennen wäre da vor allem Jerry Lewis und die Stooges. An letztere erinnert eine Prügelszene sehr. Mit allem drum und dran. Einschließlich Finger piexen ins Auge.

Stanley Kramer drehte hier eine herrliche Komödie, die einfach nur Spaß macht. Ein Gag jagt den nächsten und die Story geht auch in Ordnung. Klar ist sie einfach gestrickt. Doch darauf kommt es auch gar nicht an.

Bitte mehr davon.

Wertung: 8/10

Sonntag, 6. März 2011

Das Beste kommt zum Schluss (USA / 2007)

Orig-Titel: The Bucket List

Genre:
Dramödie

Kann man mit einem Film über den unabänderlichen Tod gute Laune verbreiten? Unbedingt. Denn schließlich ist es das was uns allen bevorsteht. Es bleibt uns gar nichts anderes übrig als uns damit abzufinden. Und was ist da besser als es mit Humor zu nehmen und dem unabänderlichen ohne bedauern entgegenzutreten.

Zwischen dem Großunternehmer und Milliardär Edward Cole und dem Mechaniker Carter Chamerbers liegen Welten. Am Scheideweg ihres Lebens teilen sie sich jedoch zufällig das selbe Zimmer im Krankenhaus und entdecken dabei, dass sie zwei Dinge gemeinsam haben. Sie wünschen sich beide, ihre restliche Zeit so zu verbringen, wie sie es schon immer wollten, bevor sie "den Löffel abgeben", und beide wollen endlich herausfinden, wer sie eigentlich sind, um Frieden mit sich selbst schließen zu können. Gemeinsam machen sie sich nun auf den Weg, um ihre Lebensfreude wieder zu entdecken. Dabei entwickelt sich nicht nur eine Freundschaft, sondern sie lernen auch, das Leben in vollen Zügen zu genießen, mit Einsicht und Humor. Und jedes Abenteuer bedeutet einen weiteren Haken auf ihrer To-Do-Liste. Denn das Beste kommt bekanntlich ja zum Schluss... (DVD Covertext)

DAS BESTE KOMMT ZUM SCHLUSS geht mit dem Thema Tod auf der einen Seite sehr ernst um. Es ist ja letztlich auch keine reine Komödie, sondern eine Dramödie, wie ich es gern bezeichne. Ein Drama mit humoristischen Episoden. Von inszenatorischer Seite eine nicht ganz leichte Sache, denn der Twist muss stimmen. Rob Reiner meistert es vortrefflich und das nicht zuletzt wegen zweier herausragender Mimen. Jack Nicholson und Morgan Freeman. Besser hätte die Wahl nicht fallen können. Beide spielen wirklich gut und füllen das Geschehen mit echtem Leben. Der Zuschauer lacht mit ihnen, der Zuschauer weint mit ihnen. Aber er weint nicht um sie. Man sieht am Ende mit einem Lächeln auf den Weg zurück, den beide im Verlauf beschritten haben.

DAS BESTE KOMMT ZUM SCHLUSS sagt uns, dass wir das Leben bewusst erleben sollten. Dass wir die Chancen die sich uns bieten nutzen sollen. Und das wir das Leben so gestallten sollten, dass wir am Ende mit Freude im Herzen gehen. Ohne Reue. Ohne Bedauern. Ohne Trauer.
Rob Reiners Film ist ein sympathischer Film. Ein gelungenes Drama mit zeitweise wirklich guten Gags, die sich allesamt auf sehr hohem Niveau bewegen. Etwas anderes hätte hier auch viel Glaubwürdigkeit gekostet.

Wertung: 8/10

Das Geheimnis meines Erfolges (USA / 1987)

Orig Titel: The Secret of My Succe$s

Genre:
Komödie, Romanze

Und schon wieder ein besonderer Film für mich. Warum? Nun, das hat mehrere Gründe.
Zum einen ist es ein Film der 80er Jahre. Das hört man gleich. Dann spielt die umwerfend hübsche Helen Slater die zweite Hauptrolle. Und dann ist es wieder einmal ein Film mit einem Nonkonformisten. Einem der sich mit den unabänderlich scheinenden Gegebenheiten nicht abfindet, sondern seinen Weg gegen alle Widrigkeiten geht.

Brantley Foster (Michael J.Fox), der brave Junge vom Lande, der in New York sein Glück machen will, gerät dort in den Konzern eines entfernten Verwandten. Er fängt als Botenjunge an und führt schon bald ein Doppelleben, als er sich selbst in den Vorstand der Firma "befördert". Nachdem er hausinterne Botschaften, die er als vertraulich weiterleiten sollte, einfach gelesen hat, gibt er Memos an den Vorstand heraus, die es ihm ermöglichen, die Geschicke des Konzerns mitzubestimmen. Und das nicht unbedingt zum Nachteil!
Die Dinge komplizieren sich, als sich die Frau seines Bosses, Vera Prescott (Margaret Whitton), in ihn verliebt und gleichzeitig der Boss selbst mit der Frau aus Brantleys Träumen ein Verhältnis hat... (DVD Covertext)

Das Geheimnis meines Erfolges ist für mich ein sogar prägender Film. Er zeigt, dass man diejenigen die niedere Posten bekleiden nicht unterschätzen sollte. Auch in einem Arbeiter in der Postabteilung kann ein ganz gerissenes Bürschchen stecken. Steckt die Leute nicht in eine bestimmte Schublade, nur weil sie im Rang weit unter euch stehen. Denn es stecken auch weit hellere Köpfe dort. Und auch Leute, die menschlich gesehen weit über den anderen anzusiedeln sind. Somit gingen mir die anfänglichen Sätze des Kollegen auch direkt ins Hirn. Schaut in eure Abteilungen. Ihr werdet es durchaus bestätigt finden.

Neben diesen versteckten Wahrheiten ist DAS GEHEIMNIS MEINES ERFOLGES auch einfach ein richtig gut unterhaltender Film. Eine erfrischende Komödie, mit viel Witz, guten Dialogen und guten Schauspielern. Besonders Helen Slater verschlägt einem da den Atem. Was für eine Erscheinung. Man möchte mit Michael J. Fox zu gern tauschen.

Für mich nach wie vor eine der unterhaltsamsten Romantik Komödien.

Wertung: 9/10

Samstag, 5. März 2011

Police Academy - Dümmer als die Polizei erlaubt (USA / 1984)

Genre: Komödie

Ja das waren noch Zeiten, als solche Filme gedreht wurden. „Da hatten die Männer noch richtige Lümmels.“ „Lümmels?“ „Na sie wissen schon.“ „Oh… Ja was waren das für wunderbare Zeiten“.

Police Academy und speziell der erste Film ist für mich auch heute noch unerreicht. Eine erstklassige Komödie, deren Dialoge ich bald schon lückenlos nachsprechen kann. Wenn Mahoney (Steve Guttenberg), mit dessen rebellischen Charakter sich wohl fast jeder identifizieren kann, Cadet Thompsons (Kim Cattrall) wohl geformte Schenkel sehen will. Motormund Jones (Michael Winslow) die Menge mit nachgeäfften Schüssen verwirrt. Hightower (Bubba Smith) mit seinem puren Äußeren Respekt einflößt. Hooks (Marion Ramsey) mit ihrem Mäusestimmchen den Koffer besser nicht auspackt. Tackleberry (David Graf) mit der Knarre von seiner Mutter die Zielscheibe im Ganzen wegknallt. George Martin (Andrew Rubin) von Ausbilderin Callahan (Leslie Easterbrook), die vorher um absolute Ruhe im Glied („was für’n Glied“) gebeten hat, aufs Bett geknallt wird und ihm das halbe Gehirn rausgevögelt. Wenn Leslie Barbara (Donovan Scott) mit seinem fetten Arsch selbst einen Wasserbüffel neidisch macht und seinen schwulen Hund besser zu Hause gelassen hätte. Wenn Commandant Erik Lassard (George Gaynes) sich von einer Nutte beim Diavortrag einen blasen lässt und im Anschluss glaubt Mahoney sei’s gewesen. Wenn Lt. Harris (G.W. Bailey) mit dem Kopf im Arsch eines Pferdes landet. Cadet Copland (Scott Thomson) und Blanks (Brant von Hoffman) in der Blue Oyster Bar an ein paar harte Kerle mit strammen Beinen geraten. Und wenn Cadet Fackler (Bruce Mahler) mit einem Apfel einen Aufstand anzettelt und sich im Getümmel ein Sakko krallt. Dann weiß man, man schaut sich Police Academy an. Was zum Ablachen und nicht gepfeffert mit lahmen Sachen der heutigen Streifen. Die Jokes sitzen und die Dialoge fallen einem noch Jahre später wieder ein.

Auch die nachfolgenden Streifen hatten ihren Reiz. Leider ließen sie mit jedem weiteren Film stetig nach. Und nach einer Weile hatte auch Steve Guttenberg genug. Er stieg nach dem 4. Film aus. Der 5. ging noch gut, der 6. war lahm und den 7. vergessen wir besser.
In der Zeit der Einfallslosigkeit in Hollywood würde mich nicht wundern, wenn man über ein Remake bereits nachdenkt. Das Original wird man, im Falle dessen, aber nie erreichen können.

Wertung: 9/10

Der Partyschreck (USA / 1968)

Orig-Titel: The Party

Genre:
Komödie

Wer sich mit alten Komödien und Peter Sellers befasst, kommt an Regisseur Blake Edwards einfach nicht vorbei. Und das ist auch gut so, schließlich war er einer der besten Regisseure für stimmungsvolle Komödien. Und Komödien mit einem besonderen Stil… Dem Chaotischen. Am meisten wird er dabei wohl durch die Rosarote Panther Filme bekannt sein, mit denen ja auch Sellers seinen Durchbruch feierte. Daneben kommen mir noch Titel, wie UNTERNEHMEN PETTICOAT, FRÜHSTÜCK BEI TIFFANY, DAS GROSSE RENNEN UM DIE WELT und eben DER PARTYSCHRECK in den Sinn.

In DER PARTYSCHRECK spielt Peter Sellers einen indischen Schauspieler (Hrundi V. Bakshi), der aus seinem Land nach Amerika geholt wurde. In einem Film hat er die Hauptrolle. Aber mit seiner tollpatschigen Art treibt er die Auftraggeber und vor allem den Regisseur in den Wahnsinn. Er wird gefeuert. Doch findet zu seinem Erstaunen kurz darauf eine Einladung zum Dinner in seinem Briefkasten. Beim Chef persönlich. Und das Chaos nimmt seinen Lauf…

Was Blake Edwards hier kreiert hat, ist einfach nur genial. Wer bei DER PARTYSCHRECK nicht vor Lachen am Boden liegt, hat einen sehr ungewöhnlichen Sinn für Humor. Man kann nicht anders. Es steckt einfach an, dieses sich stetig aufbauende Chaos. Dabei werden die Gags sorgfältig aufgebaut und gipfeln in einem Feuerwerk. Besonders bei dem Dinner flossen mir die Tränen aus den Augen. Der Bauch schmerzte. Ich kam kaum raus, aus dem Lachkrampf. Konnte mich kaum beruhigen und lache auch jetzt noch beim bloßen Gedanken daran. Der besoffene Butler ist einfach nur eine Schau und im Zusammenspiel mit dem genialen Sellers unübertroffen. Wer zudem Inspektor Clouseau kennt und liebt wird nichts vermissen, da Hrundi V. Bakshi genauso tollpatschig ist. Er ist sehr ähnlich angelegt. Außer vielleicht dass er noch um einiges sympathischer rüberkommt.

Es macht einfach nur Spaß. Ein Gute Laune Film der allerbesten Sorte. Ein Komödienklassiker, den ihr euch nicht entgehen lassen solltet. Blake Edwards ist ein Meister gewesen und es wird wohl sehr schwer werden ihm gleich zu kommen. Möge er in Frieden ruhen (15. Dezember 2010). Er wird uns unvergessen bleiben.

Wertung: 9/10