Sonntag, 28. Februar 2010

Invasion vom Mars (USA / 1986)

Orig-Titel: Invaders from Mars
Genre:
Science-Fiction
Laufzeit: 100 Min. [NTSC]
Regie: Tobe Hooper
Drehbuch: Dan O'Bannon, Don Jakoby
Geschichte: Richard Blake
Produktion: Menahem Golan, Yoram Globus
Musik: Christopher Young, Sylvester Leavy, David Storrs
Kamera: Daniel Pearl
Schnitt: Alain Jakubowicz
Effekte: John Dykstra, Stan Winston (Creature Design & Effects)
Darsteller: Karen Black (Linda Magnusson), Hunter Carson (David Gardner), Louise Fletcher (Mrs. McKeltch), Timothy Bottoms (George Gardner), James Karen (Gen. Climet Wilson), Christopher Allport (Captain Curtis), Jimmy Hunt (Polizist)
Budget: 12 Mio Dollar (geschätzt)
Kinostart: 6. Jun 1986 (USA) / 7. Aug 1986 (BRD)

In den 80er Jahren, wo mein Interesse für den phantastischen Film so richtig entflammte, kamen auch im Fernsehen immer wieder interessante und auch aufwühlende Filme. Ich weiß nicht, wann INVASION VOM MARS ausgestrahlt wurde, aber es muss Ende der 80er gewesen sein. 1986 war der Streifen ja entstanden.
Mann, war ich da wieder von den Socken und unangenehm war es, wegen der Infiltration der Menschen ja auch. Damals wollte ich den Film nicht mehr wieder sehen. Heute sehe ich das natürlich anders. Und allein schon aus nostalgischen Gründen, musste ich wieder einen Blick werfen.
Zur deutschen DVD Veröffentlichung griff ich dabei jedoch nicht. Zum einen ist die Scheibe mittlerweile Out of Print, zum anderen soll sie nicht sonderlich prickelnd sein. Deswegen griff ich gleich zur US-DVD, die im Bundle mit STRANGE INVADERS kommt, ebenfalls einem Invasionsfilm der 80er Jahre. Die Bildquali ist ausgezeichnet und der Ton ebenfalls. Es gibt zwar nur Spanische oder Französische Untertitel, aber dafür einige wenige Extras, denen ich anfangs skeptisch gegenüberstand, die sich dann doch als sehr informativ herausstellten. Hinter Promotionfeatures vermutet man ja immer mehr das Werbe-Bla-Bla. Schön, dass es sich nicht so ganz bewahrheitet. Damit ist das eine sehr gelungene Auflage und einen weiteren Film zu bekommen und sogar weniger zu bezahlen, als würde man die qualitativ schlechtere deutsch DVD nehmen, ist schon wirklich nicht schlecht. Dennoch erwarte ich eine Neuauflage in unseren Landen, in einer besseren Umsetzung.

Damit habe ich INVADERS FROM MARS nur in einer englischen Fassung gesehen, womit mir Inhaltliche Dinge sicher entgangen sein werden. Damit habe ich aber sicher auch einige Schwächen übersehen.
Meine Erinnerungen beschränken sich auf „Nadel im Genick“, „Frosch, der gefressen wird“, „seltsam aussehende Außerirdische“, „Ein eklig schleimiger kleiner Anführer der Aliens“. Das war es, was mir noch geläufig war und so begann der Film, nach Einlegen in den Player.

David Gardner ist ein aufgeweckter Junge, der in der Schule durchaus aufmüpfig werden kann. Mit seinem Vater liegt er abends auf der Bank im Garten und beschaut sich die Sternschnuppen, wie sie über den Himmel huschen. In der Nacht wird er durch seltsame Geräusche geweckt. Er eilt zum Fenster und sieht, wie ein Raumschiff hinter dem Hügel, hinter dem Haus, landet. Aufgeregt weckt er die Eltern und der Vater geht noch in der Nacht nachsehen, um seinen Sohn zu beruhigen, dass dort nichts war. Am nächsten Morgen verhält er sich jedoch mächtig merkwürdig. Wie ein Fremder und David ist mehr als beunruhigt, als sich immer mehr Menschen im Ort so seltsam aufführen. Zudem haben sie alle so seltsame Wunden im Genick. David ist überzeugt, Außerirdische führen eine Invasion auf der Erde durch. Er vertraut sich der Schulschwester Linda Magnusson (Karen Black) an, die ihm erst nicht glauben will, dann aber mehr und mehr zur gleichen Überzeugung gelangt. Gemeinsam versuchen sie die Gefahr abzuwenden, doch sind sie dazu wirklich in der Lage?

Meine erste Überraschung war das Cannon Films Logo. Cool, eine Produktion von Meneham Golan und Yoram Globus. Das konnte ja nur unterhaltsam werden. In den Bereichen hat mich das Studio ja nie wirklich enttäuscht. Auch wenn es viel an Substanz fehlt, an Unterhaltungswert mangelte es nie. Hinzu kommt Tobe Hooper als Regisseur. Welch Zufall, dass mir der Mann in so kurzer Zeit schon wieder begegnet. Erst kürzlich begutachtete ich seinen FEUERSYNDROM und nun auch noch INVADERS FROM MARS. Der Streifen war für ihn eine Herzensangelegenheit, da er das Original aus den 50ern kannte und liebte. Somit verwundert es dann nicht und es ist auch ein schöner Gag, dass sich genau der gleiche Blick aus dem Fenster von David bietet, wie im Klassiker von damals. Eins zu eins hat man dieses Set nachgebaut und es verleiht dem Film einen gewissen Charme. Ich müsste mir den alten Film mal wieder anschauen, bestimmt hat Hooper noch einiges mehr übernommen. Das Design der Marsianer gehörte jedoch nicht dazu. Da etwas Neues zu kreieren, oblag Stan Winston, der für diesen Job der absolut richtige war. Er hat sich was völlig anderes ausgedacht, was natürlich wenig glaubwürdig erscheint, aber ein hohes Maß an Unterhaltungswert besitzt und auch irgendwie was für sich hat. Für Erwachsene ist es amüsant, für Kinder sicherlich erschreckend. Bei mir hat es die Wirkung seinerzeit jedenfalls nicht verfehlt. Besonders der hässliche Anführer nicht. Ein komisches Vieh, das mittels Animatronik zum Leben erweckt wurde. In diesem Bereich war Stan Winston ja eine Kapazität. Was die Lichteffekte und dergleichen anbelangte, die oblagen keinem geringeren als John Dykstra. Mit Tobe Hooper hatte er schon an LIFEFORCE zusammengearbeitet und hier stellt er nun sein beeindruckendes Talent ein weiteres Mal unter Beweis. Einfach beeindruckend, die Landung des Alien Schiffes, oder die Lichteffekte, die während des Filmes immer wieder zu sehen sind. Der Laserstrahl, der Marsianerwaffe hat es mir dabei besonders angetan. Ich glaube aber, Dykstra war nicht nur für die Lichtsachen zuständig. Er hat sicher auch die anderen Dinge, wie die Nadeln, die den Gefangenen der Aliens in den Nacken getrieben werden, visuell umgesetzt. Sehr beeindruckend und sehr erschreckend, für jemanden, der sich das noch sehr jung ansieht. Die dann veränderten Menschen, verhalten sich kühl und emotionslos und das macht sie nicht selten sehr bedrohlich. Luise Fletcher, die mir ebenfalls erst kürzlich in filmischer Hinsicht begegnete (PROJEKT BRAINSTORM) ist hier der Bösewicht schlechthin. Schon die Szene, in der sie den Frosch verspeist, ist nicht nur unappetitlich, sondern macht auch mächtig Angst. Diese fiesen Rollen lagen Luise Fletcher am ehesten und das sagt sie in einem Feature auf der DVD auch direkt. Ihr hat das sichtlichen Spaß bereitet. Das Schicksal, das sie ereilt, fand ich vielleicht nicht ganz so gelungen, es war dennoch sehr unterhaltsam und zeigt, die Gleichgültigkeit der Masianer, gegenüber den Menschen. Nichts desto trotz versuchen sie sovieler von ihnen wie möglich habhaft zu werden und die Menschheit zu unterwandern, so wie das in DIE KÖRPERFRESSER KOMMEN der Fall ist. Zu diesem Zweck, treibt eine Art Bohrer unterirdisch Gänge zu verschiedenen Stellen und lässt Leute, die sich in deren Nähe befinden verschwinden. Auch dies ist optisch sehr gelungen umgesetzt. Man gelangt dadurch dann in das Innere des Raumschiffes, dessen Design etwas Organisches an sich hat, was zu den Marsianern jedoch sehr gut passt. In den Gängen und im Finale auch im Schiff selbst, treffen dann Armee und Aliens aufeinander. Hier und auch schon davor bekommt der Cannon Films Kenner das, wofür das Studio auch stand, nämlich Action der gehobenen Klasse. Da wird einiges abgezündet und es ist ein weiterer Unterhaltungspunkt in dem ohnehin schon sehr unterhaltsamen Film.

Ich bin wieder einmal über alle Maßen beeindruckt. Tobe Hooper hat keinen so atmosphärisch dichten Film geschaffen, wie Philip Kaufman mit DIE KÖRPERFRESSER KOMMEN. Aber er schaffte es einen unterhaltsamen Streifen zu drehen, der in Teilen eine Homage an das Original aus den 50ern ist. Zwar ist die Story nicht sie Beste, die Dialoge nicht die gehaltvollsten und die Darsteller nicht die besten, doch es reicht allemal um einen ansprechenden Film zu bieten. Cannon Films steht vornehmlich für Action und Effekte und eine solide Story. In allen Bereichen sind sie ihrer Linie treu geblieben und wie schon gesagt, ist INVASION VOM MARS ein unterhaltsamer Film. Optisch und akustisch ist es ein erkennbares Produkt der 80er Jahre und das ist es obendrein, was ich so sehr mag. Zudem gefällt mir das Ende. „Es gibt kein Entrinnen… es ist nie zu Ende“. So wollen wir das haben. So macht das doch erst richtig Spaß.
Ach ja, Jimmy Hunt, der im ersten film die Rolle des David Gardner inne hatte, ist im Remake in einer ganz kleinen Rolle zu sehen. Er ist ein Polizist, der an dem Ort, der genauso aussieht, wie seinerzeit der Platz hinter dem Haus, über die Vergangenheit sinniert.
Und noch etwas. Hunter Carson, der in diesem Remake die Rolle des David Gardner spielt, ist im richtigen Leben der Sohn von Karen Black (Schulschwester Linda Magnusson). Beide hatten viel Spaß bei den Dreharbeiten, verbrachten sie doch die meiste Zeit zusammen vor der Kamera.

Was ich etwas schade finde, ist, dass Tobe Hooper nicht mehr solche Filme dreht. Er ist wie Peter Hyams. Einen sehr guten Start, sehr unterhaltsame Filme im Verlauf, doch dann irgendwann der Absturz, der Verlust der Linie und das Unvermögen mit der Zeit zu gehen, oder wenigstens interessante und unterhaltsame Streifen der alten Schule zu bieten. Sehr schade. Bei beiden.

Mit den Filmen der 80er Jahre hat man doch immer wieder seinen Spaß. Irgendwie besitzen sie einen Reiz, den sich die Kinder der 80er nur schwer entziehen können und die auch auf viele andere einen besonderen Reiz ausüben. Ich denke, es sind die Filme, mit der besten Form der Effekte. Wo man visuell einen schönen Stil hatte und handwerkliches Geschick besaß. Mit Einzug des Computers ging an vielen Stellen die Seele verloren. CGI besitzt nicht dieses atmende, das die Hand gemachten Effekte besitzen. Es ist oft so kalt, so steril, so unpersönlich. Das schadet den Filmen sehr, denn damit stellen sich die Inhaltlichen Schwächen mehr in den Vordergrund. Ein INVADERS FROM MARS wird dadurch weit weniger Reizvoll. Eben die Effekte machen doch einen nicht unerheblichen Faktor aus. Man schaue nur auf die Filme, zu denen Ray Harryhausen die Effekte kreierte. Ich würde sie mir sicher nicht so oft ansehen, wenn die Effekte nicht das seien, was sie sind. Man stelle sich da nur CGI vor. Das würde das Werk doch sehr beschädigen.
Sicherlich entwickelt sich auch CGI immer weiter. Dennoch bin ich der Meinung, dass die Filme der heutigen Zeit viel eher vergessen werden, als die Streifen der 80er, die Inhaltlich vielleicht nicht besser sind, die aber eine sehr eigene und besondere Ausstrahlung haben.

Wertung Film: 7/10
Wertung DVD (US-DVD): 8/10

Montag, 22. Februar 2010

Die Reise ins Ich (USA / 1987)

Orig-Titel: Innerspace
Genre:
Science-Fiction
Laufzeit: 120 Min. [NTSC] / 115 Min. [PAL]
Regie: Joe Dante
Drehbuch: Chip Proser, Jeffrey Boam
Geschichte: Chip Proser
Produktion: Michael Finnell, Steven Spielberg (Ausf.), Peter Guber (Ausf.) Jon Peters (Ausf.), Kathleen Kennedy (Mit-Ausf.), Frank Marshall (Mit-Ausf.)
Musik: Jerry Goldsmith
Kamera: Andrew Laszlo
Schnitt: Kent Beyda
Effekte: ILM (Leitung = Dennis Muren)
Darsteller: Dennis Quaid (Lt. Tuck Pendleton), Martin Short (Jack Pudder), Meg Ryan (Lydia Maxwell), Kevin McCarthy (Victor Eugene Scrimshaw), Robert Picardo (Der Cowboy) u.a.
Kinostart: 1. Jul 1987 (USA) / 10.12.1987 (BRD) / 5. Jan 1990 (DDR)

Ach ja… die 80er Jahre… Ein Quell optisch beeindruckender Filme, die auch inhaltlich zu unterhalten verstanden. Die Optik, die Effekte, die Musik. Das ist meine Welt gewesen. Zu der Zeit wuchs ich auf, diese Zeit prägte mich und diese Zeit begründete meine Liebe für den phantastischen Film. Die Begeisterung für alte Filme kam danach, die Begeisterung für andere Genres, kam danach. Für mich sind die 80er Jahre Streifen einfach die einprägsamsten gewesen und ich verbinde auch heute noch besondere Erinnerungen damit. Sehe ich sie mir heute an, sehe ich sie durch die Augen des kleinen Schuljungen, der ich damals war. Wie ich im Kino saß und gebannt zur Leinwand schaute. In eine Welt gezogen wurde, die die Fantasie beflügelt. Schließe ich die Augen, ich sehe das Kino vor mir, ich sehe die Leute, die Umgebung. Da gerät man ins Schwärmen.

Aber kommen wir zum Film. Zum Film, den ich seinerzeit auch im Kino erleben durfte. Leider aber erst 1990, denn da kam er in die, in den letzten Zügen liegende, DDR.
Mit großen Effekten beworben und ich glaube, sogar in der BRAVO näher besprochen (Die Filmbesprechungen mochte ich ja immer am liebsten, abgesehen von Dr. Sommer).
Also nix wie hin, ins Kino und anschauen. Und was habe ich mich nicht amüsiert. Was habe ich nicht gelacht und über die Effekte gestaunt. Das war ein Erlebnis. Das war Kino, so wie ich es mag.

Lt. Tuck Pendleton (Dennis Quaid) ist etwas von der Rolle. Er trinkt gern einen über den Durst und ist bei seinen Kollegen nicht sonderlich hoch angesehen. Für ein geheimes Forschungsprojekt hat er sich zur Verfügung gestellt. Für ein Projekt, das ihn in einer besonderen Kapsel auf Minigröße zusammenschrumpft und mit diesem kleinen Schiff soll er in den Körper eines Versuchskaninchens gespritzt werden. Doch das Labor wird überfallen, denn man ist hinter der bahnbrechenden Technik her. In letzter Sekunde kann einer der Professoren mit der Spritze, in der sich das verkleinerte Schiff mit Tuck befindet, entkommen. Eine halsbrecherische Flucht beginnt, nimmt in einem Einkaufszentrum jedoch ein jähes Ende. Im letzten Augenblick kann der Professor die Spritze in den nichtsahnenden Jack Pudder jagen, einen hypochondrisch veranlagten Angestellten eines Supermarktes. Tuck ist verwirrt, Jack beunruhigt und hinter ihnen sind die bösen Buben her. Eine haarsträubende und abenteuerliche Reise beginnt. Nicht nur durch die Straßen San Franciscos, sondern auch durch die Weiten des menschlichen Körpers.

Das Grundkonstrukt des Filmes ist nicht neu, das gab es schon beim 1966 entstandenen DIE PHANTASTISCHE REISE. DIE REISE INS ICH versteht sich wohl als Remake, kann inhaltlich aber nicht mit dem Klassiker verglichen werden. Nicht nur zeitlich wurde es nämlich in die Gegenwart transportiert, sondern die Geschichte ist auch eine völlig andere. Diesmal ist es nur einer, der verkleinert wird und er wird in einen völlig fremden Körper injiziert, in den Körper eines überdrehten Hypochonders, der von Martin Short nicht besser hätte verkörpert werden können. Schade, dass der Darsteller nie sonderlich aus dem Schatten hervortreten konnte. Er hätte noch weit größere Rollen verdient, wie er sie seither nur gespielt hat. Warum wurde dieses Talent nur nicht weiter gefördert. Jedenfalls ist es eine Schau, ihm bei seiner Odyssee zu begleiten. Wie er beim Arzt sitzt und Tuck aus seinem Inneren zu ihm Spricht. Wenn er dann aufspringt und schreit, „ich bin besessen“, kann man nicht anders als lauthals lachen. Und dererlei Gags werden noch einige abgezündet. Seine Mimik ist dabei ein nicht unerheblicher Faktor und man sollte nicht wo anders hinschauen und hingehen, wenn man sich den Streifen ansieht. Da muss man alles auskosten. Mit Martin Short als Spaßkanone wird zudem schnell klar, diesen Film sollte man keines falls ernst nehmen. Es geht vielmehr darum, beschwingt unterhalten zu werden und das schafft Regisseur Joe Dante vortrefflich. Naja, vielleicht nicht in jeder Hinsicht, denn Dennis Quaid und Meg Ryan (als Tucks Freundin Lydia) strapazieren die Geduld hier und da schon etwas. Aber über diese Übertreibungen sollte man hinwegsehen, das ist ein Produkt der Zeit. Über die Effekte im Film hinwegsehen, das ist hingegen wahrlich schwer. Was hier geboten wird, ist ebenso fesselnd und spektakulär, wie beim Klassiker aus den 60ern. Als Kind der 80er finde ich sie natürlich noch einen Ticken besser. Als kleinen Wehrmutstropfen wird die Welt aber leider nicht so ausführlich gezeigt. Vergleichsweise wenig Zeit verbringt man im INNERSPACE (Orig-Titel). Ich glaube auch, dass Tuck mit seinem eingesetzten Laser, so einigen Schaden in Jack angerichtet hätte. Über diesen Medizinischen Punkt sollte man aber ebenso hinwegschauen. Wie gesagt, nicht zu ernst nehmen. Die Effekte sind jedenfalls ordentlich und Man fragt sich mehr als einmal, „wie haben die das gemacht?“. Nicht drüber nachdenken, anschauen und genießen. Dennis Muren und die Leute von ILM haben ganze Arbeit geleistet.
Das gilt auch für die Action. Bei den halsbrecherischen und abenteuerlichen Verfolgungsjagden durch die Stadt, hatten die Stuntman und Special Effects Leute einiges zu tun und ordentliche Arbeit geleistet. Es geht zwar nicht sonderlich viel zu Bruch, doch die Szene mit dem Lieferwagen ist schon eine Schau.
Und auch akustisch wird einiges geboten. Wer könnte solch phantastische Bilder des inneren Raumes auch besser untermalen, als Jerry Goldsmith. Was für ein Score, im Stil der Star Trek Filme ähnlich. Es passt, wie die Faust auf’s Auge und rundet das Erlebnis noch ab.

Mag DIE REISE INS ICH inhaltlich auch nicht die größte Granate sein, es ist ein Film, der einen fesselt und der einen über die ganze Distanz gekonnt zu unterhalten versteht. Sei es nun in Sachen Gags, in Sachen haarsträubende Verfolgungen, oder bei den einfach nur beeindruckenden Szenen im Inneren eines Körpers.
DIE REISE INS ICH zähle ich mit zu meinen Lieblingen. Dennis Quaid, Martin Short, Meg Ryan, Kevin McCarthy als herrlich blöder Bösewicht, Robert Picardo als noch bescheuerterer Cowboy. Ich mag sie alle. Die Effekte, die Regie und Joe Dantes Art des Humors und vor allem die Musik. Nicht nur Goldsmiths Score. Man höre sich nur mal die Musik in der Disco an. Das sind Klänge. Da werden Erinnerungen wach.

Die Gesichtsverwandlung bleibt unvergessen. Was hab ich beim ersten Mal anschauen da nicht gelacht.

Wertung: 8,5/10


Die DVD

Die DVD brachte Warner 2002 auf den Markt. Warner ist ja selten Freizügig, in Sachen Extras. Doch hier schafften sie es wenigstens noch einen Audiokommentar, neben dem Kinotrailer, zu spendieren. Das Bild ist nicht übermäßig. Man erkennt deutliches Bildrauschen und die Schärfe könnte auch einen Tick besser sein. Der Ton geht hingegen ganz in Ordnung.
Seinerzeit noch in Clipper Verpackung, ist die DVD eine solide Sache. Dennoch hätte der Streifen in meinen Augen etwas mehr verdient.

Wertung: 6,5/10

Appaloosa (USA / 2008)

Genre: Western
Laufzeit: 115 Min. [NTSC]
Regie: Ed Harris
Drehbuch: Ed Harris, Robert Knott
Roman: Robert B. Parker
Produktion: Ed Harris, Robert Knott, Ginger Sledge, Toby Emmerich (Ausf.)
Musik: Jeff Beal
Kamera: Dean Semler
Schnitt: Kathryn Himoff
Darsteller: Ed Harris (Virgil Cole), Viggo Mortensen (Everett Hitch), Jeremy Irons (Randall Bragg), Renée Zellweger (Allison French), Lance Henriksen (Ring Shelton)
Kinostart: 29. Sep 2008 (USA - eingeschränkt) /
18. Sep 2009 (Dtl. - DVD)


Wie ich ja schon einmal gesagt habe, brachte mich John Wayne erst richtig zum Genre des Westerns. Ausgebaut hat das Ganze für mich, der Italowestern und mein Interesse für dieses Filmthema untermauert. Ich weiß nicht wann es gewesen ist, doch irgendwann bracht in Hollywood das Westerngenre zusammen und es entstanden nicht mehr annähernd so viele Filme, wie in den Glanzzeiten. Vielleicht hatte sich alles aber auch überholt, es war halt kein Geld mehr damit zu verdienen und möglicherweise auch alles gesagt, was zu sagen war. Obwohl, ins Western Genre sind ja beinah alle Geschichten Transportierbar. Krimi, Drama, Abenteuer, Krieg, ja sogar Horror und Fantasy, sowie Science Fiction.
Das Western Genre mag im großen Stil vorbei sein, doch immer wieder kommt es zu neuen Beiträgen. Denkt man damals nur an DER MIT DEM WOLF TANZT, das war ein Film und ein Denkmal, das sich Kevin Costner errichtet hat. An diesen Erfolg konnte er danach nie wieder anknüpfen, doch mit OPEN RANGE einen sehr gelungenen neuen Vertreter schaffen. Der Film punktet mit unheimlich schönen Naturaufnahmen und einer gelungenen Geschichte, ganz im Stile der alten Western, jedoch mit einem gesunden Maß an Realismus. Das macht die damalige Zeit greifbarer.
Schauspieler, und seit neuestem Regisseur, Ed Harris fiel in seinem Reiturlaub nun ein Roman in die Hände, ein Western, der ihn unheimlich fesselte und den er unbedingt umsetzten wollte. Er ging damit zu seinem Drehbuchautor Robert Knott, der sich dafür ebenso begeistern konnte und so entstand in gemeinsamer Arbeit ein Drehbuch für einen Western, der von einer besonderen Freundschaft erzählt und die damalige Zeit in noch realistischerem Maß einfängt, wie OPEN RANGE.

Virgil Cole und sein Partner Everett Hitch kommen nach Appaloosa, einer kleinen Stadt, die unter Randall Bragg zu leiden hat. Cole und Hitch sind Kämpfer für die Gerechtigkeit und für das Gesetz. Sie bieten ihre Hilfe an unter der Bedingung, die höchste gesetzliche Kraft in der Stadt zu sein. Man willigt ein und die beiden treten schnell in Aktion. Bald schon hat man Bragg in Gewahrsam und versucht ihn seiner gerechten Strafe zuzuführen. Jedoch hat der Mann einige Beziehungen und die Beweislage gegen ihn ist recht dünn. Zudem gelingt es ihm, zwielichtige Gestalten anzuheuern, die sich gern der Waffe bedienen. Cole und Hitch können sich ganz gut erwehren, wenn da nicht die hübsche Allison French wäre, die die beiden ganz schön in Schwierigkeiten bringen kann, bzw. in Konflikte.

Das Budget, welches Harris für die Realisierung von APPALOOSA zur Verfügung stand, war nicht sonderlich hoch. Die genaue Zahl weiß ich nicht, doch es scheint wirklich nicht viel gewesen zu sein, denn Aussagen Ed Harris’ zufolge, schränkten sich er, Viggo Mortensen und die übrige Crew sehr ein. Dennoch ist ein sehr ordentlich aussehendes Produkt dabei heraus gekommen, das, wie Eingangs angesprochen, eine besonders realistische Darstellung der damaligen Zeit besitzt. Man schaue sich einmal nur einige Bilder der damaligen Zeit an und vergleiche es mit Bildkonstruktionen im Film. Und auch akustisch bewegt man sich in diesem Rahmen. Somit kommt APPALOOSA nur im Originalton richtig zur Geltung. Denn hier kommen die unterschiedlichen Slangs und Feinheiten der Sprache erst richtig zur Geltung. Auch die Kostüme sind etwas Besonderes und für das männliche Publikum, die Waffen, Sattel, Züge, usw. usw. In dieser Hinsicht und in Optischer, ist Ed Harris’ Western sehr gelungen. Wegen Kameramann Dean Semmler wundert es mich aber nicht, schließlich war er es doch, der bei DER MIT DEM WOLF TANZT hinter der Kamera stand und dafür den Oscar einsackte. So schwelgt der Film in herrlichen Naturaufnahmen, hat daneben aber auch eine schöne Bildkonstruktion. Vordergrund und Hintergrund sind gut aufeinander abgestimmt und die Beleuchtung ist nicht aufdringlich, sondern mehr realistisch.

Bei all dieser optischen Sache, ist APPALOOSA inhaltlich ein eher enttäuschender Film. Die Dialoge sind nicht sonderlich gut geschrieben und vor allem hapert es an der Inszenierung der Geschichte. Die Charakterzeichnung ist mangelhaft. Man kann sich mit niemandem so richtig identifizieren und besonders Ed Harris als Virgil Cole bleibt einem fern. Für einen Hauptpart ist das wirklich nicht gut. Vielleicht wollte Harris die Figur ja so anlegen, doch das kommt nicht gut. Auch Renee Zellwegers Figur, der Allison French, ist wenig sympathisch, ja sogar nervig. Die Art, wie sie sich dem Leitwolf stets an den Hals wirft, hat nicht nur was von Überlebenskampf, sondern schon was verruchtes, Hurenhaftes an sich. Nicht sehr vorteilhaft und wahrlich nichts, womit sich Frauen identifizieren wollen (besonders nicht die selbstbewussten). Dann wäre da noch Jeremy Irons’ Verkörperung des Bösewichtes Randall Bragg, der zu Beginn ein rücksichtsloser, harter Knochen ist, dem man lieber nicht den Rücken zukehrt, der dann aber zum feigen Weichei verkommt, oder zumindest zu einer Figur, die weder Fisch noch Fleisch ist. Auch hier hat die Charakterzeichnung versagt und wir nicht konsequent ein Weg gegangen. Ein Western braucht nun einmal klar gezeichnete Figuren, mit deutlichen Standpunkten. Zum Schluss noch Viggo Mortensens Figur, von Virgil Coles engem Freund Everett Hitch. Diese Figur ist im gesamten Film die wohl am besten angelegt. Wenigstens hier kann man sich identifizieren. Er ist recht sympathisch und Virgil Cole ein ergebener Freund. Dennoch fragt man sich, warum er bei diesem Menschen bleibt, der vom Typ her gar nicht so recht zu ihm passt. Ich würde von der Art her sogar eine homosexuelle Tendenz erkennen, aber das ist sicher auch übertrieben und zuviel interpretiert.
Nicht vergessen sollte man dann noch Lence Henriksen. Dieser Mann macht einfach überall eine gute Figur und als zwielichtiger Geselle kann er punkten.

APPALOOSA hat außer einer schönen Optik und einer realistischen Darstellung der damaligen Zeit nicht viel zu bieten, abgesehen von ein paar guten Schusswechseln. Das Drehbuch ist schwach, die Dialoge dünn und die Figuren nicht sonderlich gelungen. Der Inszenierung fehlt es an Spannung und einer konsequenten Linie. Eher gelangweilt verfolgt man das Geschehen und ist nicht sonderlich bei der Sache. Die Figuren sind einem egal und man würde sie westernmäßig lieber tot sehen. Hätte Harris etwas mehr Dramatik eingebracht, wäre sicher noch was geworden.

Wertung: 4/10


Die DVD

Die DVD ist ebenso ausgestattet wie die Blu-Ray. Das Bild ist sehr gut und der Ton ebenso und als Dreingabe, finden sich sehr informative kleine Features, die verschiedene Aspekte näher beleuchten.
Durchaus zu empfehlen. Da der Film aber eher enttäuscht, sollte man sich einen Kauf gut überlegen.

Wertung: 8/10

Freitag, 19. Februar 2010

Feuersyndrom (USA / 1990)

Orig-Titel: Spontaneous Combustion
Genre: Horror
Laufzeit: 97 Min. [NTSC]
Regie: Tobe Hooper
Drehbuch: Tobe Hooper, Howard Goldberg
Story: Tobe Hooper
Produktion: Jim Rogers, Henry Bushkin (Ausf.), Arthur M. Sarkissian (Ausf.)
Musik: Greame Revell
Kamera: Levie Isaacks
Schnitt: David Kern
Effekte: Steven David Brooks (Supervisor) / Tony Hooper (Feuereffekte)
Budget: 5,5 Mio Dollar (geschätzt)
Kinostart: 23. Feb 1990 (USA) / 7. Jun 1990 (Westdeutschland)


Ich dachte, ich hätte zu dem Film schon einmal etwas geschrieben, kann aber beim besten Willen nichts finden. Vielleicht war dann wohl der Wunsch, der Vater des Gedanken gewesen.

Wie dem auch sei, FEUERSYNDROM zählt einmal mehr zu den Filmen, die ich in meinen Jugendjahren, als ich noch zur Schule ging, im Fernsehen gesehen habe und der mich doch sehr fesselte und beeindruckte. Ich glaub im Fernsehen, lief der Streifen nur geschnitten, weswegen ich es mit Freude zur Kenntnis nahm, als die DVD auf den Markt kam und sie mit dem Zusatz "uncut" beworben wurde. Endlich den Film in voller Länge sehen, das dachte ich, denn ich meine seinerzeit immer nur eine geschnittene Version gesehen zu haben.
Dennoch wartete ich mit der Anschaffung ziemlich lang, denn das Bildformat wurde mit 1.33:1 angegeben und Legend Entertainment hatte mich zuvor mit anderen Veröffentlichungen etwas enttäuscht. So wurde für die DVD Auswertung von MÖRDERSPINNEN nur ein minderwertiges Master verwendet und meine Scheibe zu RUHE UNSANFT hatte bei der Deutschen Tonspur solche Aussetzer, dass man den Film wahrlich nur in Englisch ansehen konnte. Alles etwas unbefriedigend, dabei war ich mit Legends DVD zu PLANET DER VAMPIRE doch so zufrieden und auch mit der Auflage von VERSUS. Somit scheute ich den Kauf von Feuersyndrom und griff erst zu, als der Preis für mich erträglich wurde. Die DVD ist, wie erwartet etwas enttäuschend, denn zum einen fehlt es an jeglichen Extras, zum anderen am originalen 1.85:1 Bild (es sei denn das vorhandene Bild ist Open-Mate). Die Bildqualität kann man gelten lassen, doch sonderlich Scharf ist es nicht und Bildrauschen ist ebenso zu erkennen. "Aber was solls", dachte ich mir. Der Preis war dem angemessen und nun konnte ich den Streifen endlich einmal ganz sehen. Ich hatte ihn nämlich bisher weder uncut, noch vollständig erlebt. Immer nur mitten drinnen rein geschaltet.
Also wanderte die Disc in den Player und ich genoss, einen, Ende der 80er entstandenen, 1990 veröffentlichten Film.

Das war schon vor fast 2 Jahren. Ich war im Glauben ich hätte damals was geschrieben, aber ich hole es jetzt einfach mal nach. War ich seinerzeit etwas enttäuscht gewesen, so war das jetzt etwas anderes. Vielleicht lag es daran, dass die Erinnerung an damals etwas verschoben waren, vielleicht, weil ich mir die Geschichte etwas tiefer vorgestellt hatte. Meine Erwartungen waren einfach zu hoch und das war jetzt beim wiederholten Genus doch etwas anders.

Peggy und Brian Bell, stellen sich für ein riskantes Experiment zur Verfügung. Sie begeben sich in einen Bunker und in etwa 200m von ihnen wird eine Atombombe gezündet. Sie überleben diesen Test unbeschadet, dank einer besonderen Droge, die sie immun gegen radioaktive Strahlung machen soll. Während ihrer Quarantäne in dem Bunker (sie dürfen ihn nicht gleich verlassen), wird Sohn Sam gezeugt. Man berät, ob man ihn abtreiben solle, da man nicht weiß, wie es sich bei der Strahlung entwickeln würde. Doch man entscheidet sich für die Geburt, man ist ja kein Unmensch (oder doch?). Kurz nach der Geburt des Sohnes aber passiert es. Die Eltern gehen durch Selbstentzündung ganz plötzlich in Flammen auf und verenden elendig. Sohn Sam wächst danach unter ärztlicher Betreuung auf, denn man fürchtet die Vererbung. Und schließlich hat Sam immer leichtes Fieber, von 38,5°.
Die Jahre Vergehen und Sam ist zu einem Mann herangewachsen. Da beginnen in seinem Bekanntenkreis seltsame Fälle von Selbstentzündung und durch die Medien gehen die Nachrichten vom Feuersyndrom, einer Krankheit, die einen Menschen aus heiterem Himmel in Flammen aufgehen lassen. Als sich bei dem jungen Mann erste Anzeichen dieser Krankheit bemerkbar machen, ist er in höchstem Maße beunruhigt. Doch dessen nicht genug, erfährt er auch noch, dass man ihn sein Leben lang belogen hat und dass er am Ende doch nichts weiter ist, als ein Versuchskaninchen. Doch so leicht lässt sich Sam nicht benutzen, er ist entschlossen seine Kräfte einzusetzen und sich an denen zu rächen, die ihm das angetan haben.

Von der Art her, erinnert mich FEUERSYNDROM irgendwie an SCANNERS (von David Cronenberg). Ich kann es nicht genau beschreiben, doch die Atmosphäre hat für mich was Ähnliches. Es mag daran liegen, dass Sam seine Kräfte zuerst nicht kontrollieren kann, sie in der zweiten Hälfte des Films aber gezielt einzusetzen vermag und grausame Rache nimmt. Erst Opfer, dann Täter, ganz wie bei SCANNERS. Die Storytiefe kann Tobe Hoopers Film aber bei weitem nicht aufbringen und zu Beginn sind die Dialoge auch mehr als platt. Man muss schon einige Dinge hinnehmen, bevor etwas Gutes bei rumkommt. Im Verlauf rappelt es sich etwas, doch man sollte seine Ansprüche herunterschrauben. Die Sache retten, kann Brad Dourif, in der Rolle des Sam. Einfach zu schade, dass dieser Mann den großen Durchbruch nicht geschafft hat und sich vornehmlich mit kleineren Rollen und Rollen in B-Movies zufrieden gibt. Ein unheimliches Talent, was in vielen Szenen deutlich wird. Besonders dann, wenn es emotional wird. Dourif spielt die Wut mit einer solchen Überzeugung und macht den erlebten Schmerz für den Zuschauer so glaubhaft, dass es beinahe schon körperlich spürbar ist. Ich meine das jetzt nicht im wortwörtlichen Sinne, doch man ist schon sehr gefesselt, wenn er seine Darstellung präsentiert. Besonders seinen Zorn, wenn er den Radiotechniker (der übrigens gespielt wird von Regisseur John Landis) durchs Telefon anschreit und ihn büßen lässt, ist das für mich einfach nur genial. Ein großer Verdienst gebührt da auch der deutschen Synchronstimme, dessen Namen ich derzeit noch nicht ausmachen konnte. Dourifs Emotionen kann er jedenfalls hervorragend transportieren. Was man von den anderen Sprechern nicht so sehr sagen kann. Manches mal klingen sie doch recht hölzern und dumpf. (zudem war vielleicht auch das Encoding für die DVD schlampig). Dourif rettet bei FEUERSYNDROM doch einiges, was die mittelprächtige Geschichte (die ich aber dennoch als solide einstufe) verbockt. Ein weiterer Punkt, sind die Effekte. Tobe Hooper hatte einige Jährchen vorher unter Stephen Spielbergs Beteiligung (Produktion) POLTERGEIST gedreht und hier gab es einen Massiven Einsatz von Effekten. Es folgten LIFEFORCE und INVASION VOM MARS, die ebenfalls sehr effektlastig waren. Hooper war gut im Training, also noch einen dieser Art. Was er in FEUERSYNDROM abfeuert, ist dabei schönes, handgemachtes 80er Jahre Effektkino. Mit den einhergehenden typischen Lichteffekten. Freunde dieser Dinge, werden sicher nicht zu kurz kommen. Besonders gefährlich scheinen da manchmal die Feuereffekte gewesen zu sein. Heutzutage wird da zur Sicherheit gern zum Computer gegriffen. Doch damals, war man ja noch nicht auf dem Tripp und so schießen die Flammen schon mal durch die Gegend und Stuntman rennen brennend herum. So macht das aber wesentlich mehr Laune. Das bemerke ich immer wieder. Zu den beeindruckenden Feuersachen, die dem Film ja auch den rechten Namen geben, kommen auch einige kleine Splatter Sachen zum Einsatz, die sich vornehmlich auf sehr blutige Wunden konzentrieren. Wenn das Blut in kleinen Fontänen aus dem Körper austritt, ist das sehr effektvoll und für den blutrünstigen Zuschauer sicher geeignet. Hinzu kommt noch eine durchschossene Hand. Sind ein paar hübsche Sachen dabei. Das recht überschaubare Budget von 5,5 Mio Dollar wurde gut genutzt.
Was mir vom Optischen her noch aufgefallen ist, sind die gut ausgeleuchteten Nachtsets. An solchen Dingen erfreue ich mich auch immer wieder. Sachen wie Farbkontraste und auch gelungene Bildkompositionen. In dieser Hinsicht hat Hooper vielleicht nicht ganz so ein glückliches Händchen, zumal manche Bewegungen der Darsteller darin etwas arg konstruiert wirken, was an der Badszene, wo sich Sam den Finger verbinden will, sich dann mit dem Ellenbogen am Spiegel abstützt und seufzend hineinschaut, zu merken ist. Ist schon arg künstlich. Trotz dieser Schnitzer bin ich mit der Visualisierung, jenseits der Effekte, zufrieden. Mit dem Budget kann man obendrein, opulente Fahrten schwer realisieren.
Zur Musik kann ich diesmal nicht viel sagen, denn... ich hab vergessen, wie die war. Ich hab echt nicht aufgepasst, wie es so geklungen hat. Vielleicht war Greame Revells Score aber auch so unspektakulär, dass man ihn einfach nicht bemerkt.

Alles in allem wurde ich bei der zweiten Sichtung der DVD doch sehr gut unterhalten. Die anfängliche Enttäuschung ist verflogen, denn ich weiß, dass ich hier kein tiefgründiges Werk vor mir habe, sondern einen gut gemachten B-Movie (würde ich jetzt mal so sagen), der eine solide Story besitzt und besonders gute Effekte, die den eigentlichen Schauwert ausmachen. Im Detail sind diese hier und da etwas kantig, doch man möchte 80er Jahre Streifen nicht anders. Geleckte Effekte gibt es heute zu genüge. Die Sachen von damals habe ein gewisses Leben. Mir hat es sehr gefallen. Schauspielerisch sticht eigentlich nur Brad Dourif hervor. Er macht seine Sache ausgesprochen gut.
Tobe Hooper hatte in den 80ern seine besten Schaffensjahre. Heute ist er nur noch ein Schatten seiner selbst. Aber damals, konnte er noch gut unterhalten.

Ein letztes Wort zur DVD habe ich noch.
Kommt einmal eine Neuauflage, mit besserem Bild und originalem Format, dann greife ich sofort zu, auch wenn Extras nach wie vor nicht enthalten seien. Legend Entertainment hatte sich hier, wie schon bei RUHE UNSANFT und MÖRDERSPINNEN nicht wirklich mit Ruhm bekleckert. Ein Schnellschuss, ohne Herz.

Wertung Film: 6,5/10
Wertung DVD: 3,5/10

Donnerstag, 18. Februar 2010

Projekt BRAINSTORM (USA / 1983)

Orig-Titel: BRAINSTORM

Laufzeit: 106 Min. [NTSC]
Regie: Douglas Trumbull
Drehbuch: Robert Stitzel, Philip Frank Messina
Geschichte: Bruce Joel Rubin
Produktion: Douglas Trumbull, Joel L. Freedman (Ausf.)
Musik: James Horner
Kamera: Richard Yuricich
Schnitt: Freeman A. Davies, Edward Warschilka
Effekte: Entertainment Effects Group
Budget: 15 Mio Dollar (geschätzt)

Kinoatart: 30. Sep 1983 (USA) / 10. Feb 1984 (BRD)


Beim Abgrasen so einiger Filme des Phantastischen, in der letzten Zeit, bin ich auch auf diesen Streifen, von Douglas Trumbull, aus den 80er Jahren, gestoßen. Nun interessiere ich mich, was Science-Fiction, Horror und Action betrifft für die Sachen der 80er ja besonders und da musste ich auf diesen Streifen doch wirklich einen näheren Blick werfen.

Die Geschichte mutete für mich auf den ersten Blick nicht wirklich fesselnd an, hatte aber durchaus Reiz. So geht es um eine Gruppe Wissenschaftler, die es schaffen, die Gedanken von anderen Aufzuzeichnen. Aber nicht nur das, sie können diese aufgezeichneten Gedanken, erlebbar machen und zwar auf eine Weise, wie man es vorher nie für möglich gehalten hat. Fühlen, Schmecken, ja beinah sogar Riechen kann man das was der andere erlebt hat. Ein Durchbruch in der Forschung, aber auch ein gefährliches Instrument, an dem die Regierung ein großes Interesse hat. Dass die Direktoren des Instituts, sie ins Boot geholt hat, erfährt Forscher Michael Brace erst viel zu spät. Seine Partnerin Lillian wusste es schon viel länger und es belastete sie stark. Ohnehin ist es mit ihrer Gesundheit nicht zum Besten bestellt und eines Nachts, im Labor, geschieht es. Sie erleidet einen Herzanfall. In ihren letzten noch verbleibenden Minuten schließt sie sich an das Gedanken-Aufzeichnungsgerät an um diese Augenblicke festzuhalten und vielleicht auch um ihrem langjährigen Kollegen Michael einige Erklärungen zu hinterlassen. Der Kontakt mit dieser Aufzeichnung ist für jeden aber in höchstem Maße gefährlich, denn da die Gedanken und Emotionen auf den Körper einen direkten Einfluss haben, würde derjenige, der damit in Kontakt kommt, das gleiche durchmachen und sterben. Michael erkennt das gerade noch rechtzeitig und kann Veränderungen an der Programmierung vornehmen. Doch bevor er sich das Band zu Ende ansehen kann, wird er von seinen Vorgesetzten jäh unterbrochen und das Band unter Verschluss genommen. Michael merkt, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht und dass man vor ihm etwas verbergen will. Zudem birgt das Band einen Einblick in eine Welt, jenseits der unserigen und schon das allein, lässt den Mann alles vergessen. Er setzt alles daran, dieses Geschenk seiner Partnerin ganz zu sehen und ist unbeirrbar darin, hinter die Machenschaften und Verbindungen seiner Vorgesetzten zu kommen.

Ich hoffe, ich habe jetzt nicht zuviel verraten.
An PROJEKT BRAINSTORM bin ich jedenfalls mit falschen Vorstellungen herangegangen, obwohl, so falsch waren sie vielleicht auch nicht. Im Hinterkopf hatte ich Filme, wie COMA und DAS CHINA-SYNDROM. So ganz verkehrt ist das ja nicht, schließlich sind auch am PROJEKT BRAINSTORM hochrangige Instanzen interessiert. Diese Heimlichtuereien und die Aktionen, um Michael in seinem Vorhaben zu behindern, lassen es weit in diese Richtung tendieren. Ich denke aber, der vornehmliche Gedanke war es, einen optisch beeindruckenden Film zu drehen, der den Zuschauer mit einer Welt konfrontiert, wie man sie sich nur schwer vorzustellen vermag, wie man sie heute aber durchaus für realisierbar halten würde. Ich finde, soweit sind wir von dem Schritt ja nicht mehr entfernt.

Optisch war ich Anfangs irritiert, denn das Bild schaltet von 2.35:1 auf ein 1:85:1, das aber im 2.35:1 Rahmen bleibt. Das heißt, es kommen neben den Rändern oben und unten auch rechts und links welche hinzu. Erst meinte ich, man hat beim Mastern der DVD Fehler gemacht, doch tatsächlich scheint es ein stilistisches Element zu sein. Das volle 2.35:1 Bild kommt nämlich nur dann zum Einsatz, wenn man den Blick durch die Maschine hat. Die Szenen in der realen Welt, sind schmaler. Diese Unterscheidung ist hilfreich, um sich in den einzelnen Stufen zurecht zu finden. Vielleicht hätte man es aber auch etwas anders realisieren können, ohne die schöne Breite des Formates einzubüßen. Mit der Zeit gewöhnt man sich daran und bald schon stört es nicht mehr.
Besonders in den Gedankenszenen entfaltet PROJEKT BRAINSTORM seine ganzen optischen Qualitäten, denn hier bekommt der Zuschauer verschiedenste Formen präsentiert. Beispielsweise die Froschaugenperspektive, die den Blick durch die Augen dessen zeigen, dem die Gedanken gehören. Dann sind Simultionszenen (Flugsimulation) zu erleben, die, betrachtet man den Film auf einer großen Leinwand, einen unheimlich mitreißenden Charakter haben. Und dann gibt es da noch die Effektszenen, die im Finale zu sehen sind und die man optisch mit dem visuellen Overkill in Stanley Kubriks 2001 - ODYSSEE IM WELTALL vergleichen kann. Die Szenen erinnerten mich etwas stärker an den ersten Star Trek Film. Speziell die letzte Szene, wo V-Ger sich auflöst. Lässt man diese Bilder, begleitet von der Musik auf sich wirken, wird man wirklich in eine andere Welt entführt. In dieser Hinsicht ist PROJEKT BRAINSTORM schon etwas Besonderes.
Wo ich aber eben Star Trek angesprochen habe. Man sollte beim Anschauen einmal die Augen schließen und nur auf die Musik hören. ... Hört ihr das? Das klingt doch beinah genau wie in STAR TREK II - DER FLUCH DES KHAN? ... Ist ja auch keine Wunder, schließlich steuerte James Horner die Melodien bei. Ich mag die Musik ja sehr, doch irgendwie war Horner in der damaligen Zeit etwas festgefahren. Hört man sich besagten Star Trek II an, PROJEKT BRAINSTORM und KRULL, so klingt das ziemlich gleich. Man braucht nur dir Augen schließen und weiß, "das ist Horner". Nichts desto trotz, den optisch sehr gelungenen Gedankenszenen verleiht es die richtige Atmosphäre.
Ebensoviel kann ich der Schauspielerriege abgewinnen. Christopher Walken habe ich so richtige bisher eher selten gesehen, doch das was ich von ihm sah, gefällt mir immer wieder auf’s neue. Besonders sein Minenspiel gefällt. Vielleicht kann man ihm eine gewisse Kaltherzigkeit in den Augen nachsagen, vielleicht passt Emotionslosigkeit besser. Dennoch halte ich ihn für einen großen Schauspieler und die Rolle des Michael Grace füllt er überzeugend. Seine Filmpartnerin ist dafür aber auch sehr förderlich. Natalie Wood spielt die hingebungsvolle Frau ganz gut, dennoch macht sie auf mich einen etwas distanzierten Eindruck. Vielleicht liegt das ja auch in der filmischen Beziehung zu Michael begründet. Entfernt, aber noch immer verliebt. Emotionale Szenen meistert sie für mein Empfinden aber sehr gut. Die Szenen für PROJEKT BRAINSTORM hatte sie sicher abgedreht, als sie mit ihrem Mann Robert Wagner und Freund Christopher Walken auf Segeltour ging. Während sie, vor Anker liegend, mitten in der Nacht ein Beiboot festmachen wollte, viel sie ins Wasser und ertrank. Ein tragischer Verlusst für die Filmwelt, war Natalie Wood doch eine sehr bekannte und sehr erfolgreiche Schauspielerin, die mehrfach für Oscar und Golden Globe nominiert wurde. Somit ist BRAINSTORM in ihrer Filmografie auch der letzte Film. Sehr traurig.
Aber gehen wir weiter. Michaels Partnerin Lillian, die Frau, die ihre Gedankenmuster im Zeitpunkt ihres Todes Aufzeichnet, wird gespielt von Louise Fletcher. Wer den Namen liest, dem wird sicher genauso wenig ein Gesicht vor dem geistigen Auge auftauchen, wie mir. Aber wenn ich STAR TREK - DEEP SPACE NINE sage und dabei die Namen Vedek Winn und Kai Winn sage, dann leuchtet es sicher schon viel mehr. Zumindest bei mir brennen dann die Lichter heller als das Licht der Sonne. Louise Fletcher ist jedoch schon seit Ende der 50er Jahre im Filmgeschäft, läuft aber mehr durch das Fernsehen, als durchs Kino. Eine gute Schauspielerin, vielleicht noch etwas mehr. Als Michaels Partnerin ist sie ganz gut und den etwas überlegeneren Kopf nimmt man ihr ebenfalls ab. Um die Darstellerparade abzuschließen möchte ich dann noch Cliff Robertson erwähnen, der als Michaels und Lillians Chef in Erscheinung tritt. Auch er mach seine Sache gut und viele Jüngere werden sein Gesicht wohl eher mit Ben Parker, Peter Parkers Onkel in den SPIDER-MAN Filmen von Sam Raimi in Verbindung bringen. Ein guter Cast also, der sich vor der Kamera bewegt und eine gute Crew dahinter.
Den Namen Douglas Trumbull bringt man sicher mit LAUTLOS IM WELTALL in Verbindung, einen Film, der eine interessante Geschichte bietet und beeindruckende Effekte. Auch PROJEKT BRAINSTORM ist vornehmlich in den Effekten gut, als in der Handlung und darin liegt (oder auch lag) Douglas Trumbulls große Stärke. Spezialeffekte sind schon eher sein Fach und wenn man da so Projekte, wie ANDROMEDA - TÖDLICHER STAUB AUS DEM ALL, UNHEIMLICHE BEGEGNUNG DER DRITTEN ART und STAR TREK: DER FILM hört, dann weiß man, dass da was hinter steht. Ach ja, den vergleichsmäßig herangezogenen 2001 - ODYSSEE IM WELTRAUM hat Trumbull auch betreut. Der Apfel fällt also nicht weit vom Stamm, wenn man sich die Effekte beschaut.

Ich hatte es eben schon einmal anklingen lassen, PROJEKT BRAINSTORM ist mehr fürs Auge, als für jene, die auf Inhalte stehen. Die Geschichte scheint etwas verwirrend und lässt anfangs mehr Vermuten, als am Ende tatsächlich bei rumkommt. Somit wurde ich inhaltlich doch etwas enttäuscht. Etwas mehr Thrill wäre sicher nicht schlecht gewesen. Dennoch weiß das gesehene ganz gut zu unterhalten und besonders vom Optischen bekommt man schöne Szenen. Vor allem im Finale. Wer lautes Kino will, braucht BRAINSTORM gar nicht erst einschalten. Hier geht es eher gemächlich zu. Musik und Optik ist deutlich geprägt von der Zeit und wer mal wieder alte Computer sehen möchte, der ist hier genau richtig.

Wertung: 7/10


Die DVD

Warner Home Video hat das Filmchen in ihren Back-Titel Katalog aufgenommen, weswegen man seine Ansprüche bitte weit zurückschraubt. Es gibt keine Extras und nur ein analoges Master. Die Bildqualität ist somit nicht ganz auf der Höhe einer DVD, kann man aber dennoch gelten lassen. Das trifft auch auf den Ton zu. Weitere Extras sucht man vergleblich. Weder Trailer, noch sonstiges Material findet der Interessierte. Noch nicht einmal eine Kapitelanwahl gibt es. Aber es gibt das originale Bildmaterial und englischen Ton, sowie deutsche Untertitel. Naja, wenigstens etwas. Wer sich also einschränken kann und etwas Klassikerflair mit einem nicht digital remasterten Bild haben möchte, der kann die DVD ruhig zulegen. Wer weiß wann und ob der Film noch einmal kommen wird.

Wertung: 4,5/10

Sonntag, 14. Februar 2010

Howard - Ein tierischer Held (USA / 1986)

Orig-Titel: Howard the Duck

Laufzeit: 110 Min. [NTSC]
Regie: Willard Huyck
Drehbuch: Willard Huyck, Gloria Katz
Story (Comic): Steve Gerber
Produktion: Gloria Katz, George Lucas (Ausf.)
Musik: John Barry
Kamera: Richard H. Kline
Schnitt: Michael Chandler, Sidney Wolinsky
Effekte: ILM
Stop-Motion Animation: Phil Tippet (Superv.)
Budget: 30 Mio Dollar (geschätzt)
Kinostart: 1. Aug. 1986 (USA) / 18. Dez. 1986 (BRD)



Meine Güte, wie lang ist das her, wo ich das letzte Mal HOWARD - EIN TIERISCHER HELD gesehen habe. Ich glaub, das war Anfang der 90er gewesen. Da war der Streifen ganz neu für mich und ich war davon absolut von den Socken. Besonders die Effekte beeindruckten mich. Aber das war bei Stop Motion Animation ja schon immer so gewesen. Die Geschichte blieb mir im Groben im Kopf, doch an Einzelheiten konnte ich mich bis jetzt nicht mehr erinnern. Koch Media hat es nun möglich gemacht und den Film als eines der wenigen Label weltweit auf den Markt gebracht. Wohl weil der Streifen bei uns ganz gut angekommen ist, oder einfach deswegen, weil bei den Jungen das Herz am richtigen Fleck sitzt. Leider konnten sie an Material nicht sonderlich viel ziehen. Vielleicht weil Universal den Finger drauf hatte. Auf ihrem Fundus haben sie den Streifen nämlich und da glaube ich, konnten sie gewisse Bedingungen knüpfen (ist aber nur Spekulation). Naja, wenigstens gibt es einen hübschen Pappschuber, mit comichafter Gestaltung der Rückseite, schließlich beruht die Geschichte auf einem Comic. Auf DVD gibt es dann noch einige wenige Trailer, eine Bildergalerie und ein 2 minütiges Promotion Making of. Ungemein schade finde ich, dass ein ausführliches Booklet fehlt. Das sind bei Koch Media ja immer die Informationsträger für Hintergründe. Naja, das gute Bild des Filmes und der gute Ton, entschädigen für die ernüchternden Beigaben. Wenigstens besser als gar nichts.

Aber nun zum Film an sich.
Nachdem George Lucas, das Regie führen nach dem ersten gedrehten Star Wars Film schnell zuviel wurde, verlagerte er sein Betätigungsfeld mehr auf das Produzieren. In dieser Funktion schenkte er der Filmwelt einige der unterhaltsamsten und phantastischsten Abenteuer. Angefangen von den weiteren Star Wars Filmen, über Indiana Jones, die Ewok Filme, bis hin zu WILLOW, dem Fantasy Märchen mit den vielen kleinen Helden. Zwei Jahre zuvor machte jedoch HOWARD - EIN TIERISCHER HELD von sich reden. Beim dritten Star Wars Film (DIE RÜCKKEHR DER JEDI RITTER) kam Lucas zum ersten mal mit kleinwüchsigen Schauspielern in Kontakt und hatte ihnen vieles zu verdanken. Sie erfüllten seine Ewoks mit unschätzbarem Leben und es klappte wirklich so gut, dass er weitere Projekte mit ihnen realisierte. So zum Beispiel die beiden Ewok Filme und es mündete am Schluss in WILLOW. Auch in HOWARD kommt ein kleinwüchsiger zum Einsatz und zwar im Kostüm des Enterichs Howard. HOWARD lebt in einer Welt, die der Spiegel unserer ist, mit dem Unterschied, dass Enten die vorherrschende Rasse ist. Hat sich der aufrecht gehende Mensch aus dem Affen entwickelt, so hat der aufrecht gehende Enterich eine ähnliche Evolutionsgeschichte. Howard ist in seiner Welt recht erfolgreich und genießt seinen wohl verdienten Feierabend, als er von einer geheimnisvollen Kraft plötzlich ins All gesogen wird. Innerhalb ganz kurzer Zeit landet er recht unsanft auf der Erde. Noch ganz benommen von dem gerade erlittenen Schock, lernt er die junge Rock Sängerin Beverly kennen, die auf ihren großen Durchbruch noch wartet. Sie nimmt sich des seltsam aussehenden Wichtes an und versucht ihm zu helfen wieder nach Haus zu gelangen. Dazu bedarf es aber erst einmal der Ursachenforschung, wie Howard überhaupt zur Erde gelangen konnte. Kurze Zeit später findet Phil, Bekannter von Beverly und durchgeknallter möchte gern Wissenschaftler, heraus, Dr. Walter Jenning hat eine Maschine erfunden, mit der man fremde Welten anpeilen kann. Beim erneuten Einschalten dieses Apparates, um Howard wieder zurück zu transportieren kommt es erneut zu einem Zwischenfall. Diesmal gelangt aber kein sympathischer Enterich auf die Erde, sondern ein Herrscher des Bösen, der von Dr. Jenning besitz ergreift und die Macht über die Erde erlangen will. Zuerst hält man ihn für einen Spinner, doch schnell wird es richtig ernst, denn Jenning entwickelt schier unglaubliche Kräfte. Die Krönung des Ganzen ist sein Vorhaben, noch mehr seiner Art auf den Planeten zu holen. Howard, Beverly und Phil, haben alle Hände voll zu tun, die drohende Gefahr abzuwenden.

Was mich im Vorfeld überraschte, als ich im Internet nachschaute, sind die Wertungen. Vielerorten bekommt HOWARD - EIN TIERISCHER HELD unterdruchschnittliche Bewertungen. Ich konnte das gar nicht glauben, hatte ich den Streifen doch in so angenehmer Erinnerung. Je weiter der Film jedoch fortschritt, umso mehr teilte ich die Ernüchterung. Die Handlung ist wirklich nicht berauschend und nicht wenige Szenen nerven. Besonders der schwachsinnige Phil wird zum Hassobjekt. Was ich Tim Robbins in dieser Rolle aber unbedingt zu Gute halten muss, er meistert den Part wirklich superb und zeigt für mich sehr gut, dass er ein begabter Schauspieler ist. Nervender Knilch Nummer 2 ist dann Dr. Walter Jenning. Dies liegt auch nicht an der darstellerischen Leistung, Jeffrey Jones ist nicht schlecht. Es liegt vornehmlich an den Dialogen, die durch die mittelprächtige deutsche Synchro sich noch potenzieren. Schaut man jedoch durch die 'bitte nicht ernst nehmen' Brille, wird es erträglicher. Ohnehin sollte man vor allem diese Einstellung mitbringen, wenn man HOWARD richtig genießen will. Angesichts des Enterichs, der Meister des Quack-Quack Fu ist, geht das aber auch gar nicht. Schon allein das Gesicht treibt einem ein Lächeln aufs Gesicht und wenn die Animatronic im Kopf dann zum Einsatz kommt (Schnabel, Augen usw.) wird es noch heftiger. Also, ich muss schon sagen, was die Effekteleute alles so leisten ist doch wirklich die Härte. Klar, in dem Kostüm steckt ein kleinwüchsiger Mann (nicht nur einer, sondern mehr als sechs, von Szene zu Szene), doch die Animatronische Technik im Kopf ist so gut, sie verleiht dem Enterich, neben den Bewegungen des Menschen, eine richtige Persönlichkeit. Absolut beeindruckend. Aber auch sonst, leisteten die Jungs von ILM einiges. Viele optische Effekte kommen zum Einsatz und machen den Film unverkennbar zum Effektspektakel. Das Sahnehäubchen ist dann das Finale, in dem sich der Herrscher der Finsternis (oder wie die auch hießen) zeigt. Ein Stop Motion animiertes Monster, das unter Oberaufsicht von Meister Phil Tippet animiert wurde und zwar so, wie wir es von Willis O’Brien und Ray Harryhausen kennen und so sehr lieben gelernt haben. Die Filme der 80er Jahre boten da ja immer wieder solche Sachen. Besonders dieses Monster, macht HOWARD - EIN TIERISCHER HELD für mich sehenswert. Daneben ist der Enterich eine sympathische Figur, gebettet in einen Effektefilm, der zwar eine etwas dünne Story hat, aber dennoch zu unterhalten versteht und optisch über jeden Zweifel erhaben ist. Ein weiterer angenehmer Punkt ist der 80er Jahre Look und die 80er Jahre Mucke. Die Rock-Sachen sind zwar nicht oberste Liga, wissen aber dennoch bei mir zu punkten. Das abschließende Konzert ist blöd, aber trotzdem recht unterhaltsam.

Ich wurde sehr angenehm unterhalten. HOWARD - EIN TIERISCHER HELD war in meiner Erinnerung etwas besser gewesen, doch hatte ich dennoch großen Spaß beim Ansehen. Über die schwächelnde Geschichte, kann man angesichts des sympathischen Hauptcharakters, der absolut beeindruckenden Effekte und der krachenden Action, gut hinwegsehen. Die Musik find ich ebenfalls gelungen.
George Lucas versteht es, jemanden kurzweilig zu unterhalten.
Die DVD kann man durchaus empfehlen, auch wenn sie von den Extras etwas schwach auf der Brust ist. Bild und Ton sind sehr gut und ungeschnitten ist der Streifen, im vergleich zur VHS Auswertung auch. Zudem ist der Silberling eine der wenigen weltweiten Auflagen. Zumindest bis jetzt.

Wertung Film: 6,5/10
Wertung DVD: 6,5/10

Samstag, 13. Februar 2010

EDEN LOG (Frankreich / 2007)

Genre: Science-Fiction

Laufzeit: 98 Min. [PAL]

Regie: Franck Vestiel
Drehbuch: Franck Vestiel, Pierre Bordage
Produktion: Cédric Jimenez
Musik: Alex Cortés, Willie Cortés
Kamera: Thierry Pouget
Schnitt: Nicolas Sarcissian
Darsteller: Clovis Cornillac (Tolbiac), Vimala Pons (Botanikerin)

Kinostart: 26. Dez. 2007 (Frankreich), 14. Nov. 2008 (Dtl. DVD)



In den letzten Jahren kamen in Frankreich verschiedene Filme des phantastischen Genres auf den Markt, die das Publikum doch eher als mittelmäßig einstuft. DANTE 01, THE BROKEN und EDEN LOG meine ich und ich für meinen Teil finde alle drei ausnahmslos ungemein gelungen. Schon allein, weil sie zum Nachdenken anregen und einem nicht alles leicht und seicht präsentieren. Gerade das macht einen Film doch auch interessant. Ich sehe die Filme somit als anspruchsvoll an.

Bei meiner Rezi zu DANTE 01, empfahl man mir EDEN LOG. Ich hatte davon schon gehört, doch nun wollte ich unbedingt einen genaueren Blick werfen. Was eignet sich für eine tiefere Auseinandersetzung dabei mehr, als eine Special Edition, bei der man noch um einiges mehr, von den Machern selbst erfahren kann. Somit suchte ich die 2 Discs Umfassende Edition aus, die einen deutsch untertitelten Audiokommentar bietet, und auf der zweiten Disc, ein 45mitütiges Interview mit dem Regisseur und dem Produzenten und darüber hinaus, etwas kürzere Interviews mit den Darstellern, sowie dann noch ein 46 minütiges, schön ausführliches Making of. Somit bekommt man wirklich die volle Packung und zudem den Film an sich in durchaus sehr guter Bild und Tonqualität. Die DVD, besonders die Special Edition kann man wirklich nur empfehlen (obschon ich die Extras noch nicht in Anspruch genommen habe). Ein gelungenes Digi-Pak, mit ansprechender Gestaltung.
Was da die Farbwahl mit dem eigentlichen Film zu tun hat, ist einfach zu erklären. Der gesamte Film kleidet sich zum vorwiegenden Teil in diesen silbrigen, fast schwarz/weißen Ton. Ein Stilmittel, das unheimlich gut passt. Es unterstreicht die Tristesse und Trostlosigkeit der Umgebung.
Über den Inhalt des Filmes sollte man meines Erachtens nach wieder so wenig wissen, wie möglich. Vielleicht nur das offensichtliche des Anfangs: Ein Mann erwacht in einer stockfinsteren Höhle und bahnt sich instinktiv seinen Weg in einen Raum. Immer weiter treibt es ihn voran, ohne, dass er auf eine Menschenseele stößt. Was ist geschehen, wo ist er. Was ist das für ein technischer und befremdlicher Komplex, in den er vorzudringen scheint. Je weiter er geht, umso mehr erfährt er, umso mehr kommt er der Oberfläche entgegen.
Von meiner Seite war es das. Man sollte vielleicht nur noch sagen, dass es sich um einen Science Fiction Film handelt, der aber nicht so wirklich konventionelles SF bietet. Irgendwie drängt sich mir hier der Vergleich mit DANTE 01 auf, wo es ja ebenfalls eher unkonventionell zugeht.
Von der Geschichte würde ich auch so wenig wie möglich wissen wollen, weil es das Überraschungsmoment hebt, wenn man mit den Geschehnissen konfrontiert wird. Weiß man zuviel, hat man schon eine Ahnung und die Überraschung ist hin. Unterstützend bei EDEN LOG kommt hinzu, dass man immer nur soviel erfährt, wie der Hauptcharakter. Man sitzt ebenso fragend vor dem Bildschirm und harrt der Dinge, die da kommen mögen. Je weiter der Protagonist dabei der Oberfläche kommt, umso mehr findet er heraus und umso mehr erhellt es sich auch für den Zuschauer. Eine Sache, die ich unheimlich gut finde.
Außerdem lässt Regisseur Franck Vestiel mehr Bilder sprechen, als Worte. Wirklich viel wird hier echt nicht gesprochen nur das Nötigste. So sind die ersten Filmminuten ganz ohne Text. Es dauert wirklich lang, bis mal ein Wort fällt (abgesehen von Bild und Tonaufzeichnungen). Zudem verfolgt Vestiel eine besondere Filmmethode. Zum einen verfolgt er den Protagonisten bei seinen Taten, wodurch das Ganze was von Handkamerafilm (Marke REC) bekommt, zum anderen nutzt er nicht übermäßige Lichtquellen. Er konzentriert sich da doch mehr auf natürliche Lichtquellen, was den Realismus (wenn man denn davon sprechen kann), neben der Handkameratendenz, noch um ein weiteres anhebt. Ein Weiteres sind plötzliche Umschnitte. Das gefällt mir besonders in der Szene im Aufzug. Mal in Rot getaucht und wild und dann wieder mehr weißlich und sanft. Im schnellen Wechsel das ganze, das schafft eine Form, die ich schon beinahe der Novelle Vague zusprechen würde. Aber ich will es nicht überbewerten, es ist einfach angenehm, es sich anzusehen. Vom visuellen Aspekt ist EDEN LOG wirklich absolute Spitze. Und das alles ohne übermäßige Effekte. Die halten sich ohnehin sehr zurück und beschränken sich vorwiegend auf Maskenarbeit und Kostüme. Eine schöne Szene bekommt man bei einem Lichtblick des Hauptcharakters geboten (wieder in mattes Rot getaucht). Sehr gelungen und sehr effektvoll, obschon keineswegs mit CGI umgesetzt. Solcherlei Effekte bekommt man im Finale dann geboten. Es ist nicht in Gänze überzeugend, doch es schadet dem Film auch absolut nicht. Mir hat es trotz allem gefallen und man darf sich wieder seine Gedanken über das Wie und Warum der Taten des Mannes machen.

Von EDEN LOG bin ich absolut angetan. Der Film bietet mir alles, was ich für die richtige Unterhaltung brauche und er nutzt das Medium Film sehr fesselnd aus. Optisch ist es also ein Leckerbissen, man sollte aber um Gottes Willen nicht denken, hier Blockbuster Optik zu bekommen. Es ist klein, realistisch, schmutzig, dunkel und geheimnisvoll. Je weiter es nach oben geht umso größer und beeindruckender wird manche Szene aber auch.
Vom Inhalt her, bin ich ebenso angetan, wie vom Optischen. Man muss schauen, bei der Sache bleiben und mitdenken. Hier wird einem wahrlich nicht alles gesagt, man muss vornehmlich das Köpfchen bedienen und auch Interpretieren. In geselliger Runde gibt EDEN LOG somit viel Stoff zur Unterhaltung.

Wertung: 8,5/10

Mittwoch, 10. Februar 2010

SPASMO (Italien / 1974)


Orig-Titel: Spasmo
Genre: Giallo (harter italienischer Thriller)
Laufzeit: 90 Min. [PAL]
Regie: Umberto Lenzi
Drehbuch: Pino Boller, Massimo Franziosa, Umberto Lenzi, Luisa Montagnana
Produktion: Ugo Tucci
Musik: Ennio Morricone
Kamera: Guglielmo Mancori
Schnitt: Eugenio Alabiso
Darsteller: Robert Hoffmann (Christian Baumann), Suzy Kendall (Barbara), Ivan Rassimov (Fritz Baumann), Adolfo Lastretti (Tatum), Guido Alberti (Malcolm), Monica Monet (Clorinda)


SPASMO, der Filmtitel an sich ist schon geheimnisvoll und man hat nicht die geringste Ahnung, was sich dahinter wohl verbirgt.
Darauf gekommen bin ich wieder einmal durch einen Trailer, auf einer DVD. Die befremdliche Art des Trailers, wo die Bilder in wirrer Folge aneinandergereiht sind, begleitet von dem immer wiederkehrenden Wort „Spasmo“, das hatte schon etwas und es weckte mein Interesse doch ungemein. Die folgende kleine Informationssession, gab mir den Film als Giallo heraus und Inszeniert von Umberto Lenzi. Bei dem Genre und dem Regisseur, das muss man doch einfach gesehen haben. Also DVD besorgen. Ich wollte das zweite Cover, das Eyecatcher anbietet, da es noch befremdlicher wirkt, als das erste (also A). Eine nackte Figur, die sich nur schemenhaft abbildet, über einer Brust ein roter, offener Mund. Im oberen Bereich, zwei dicht hintereinander stehende Augenpaare. Wenn da mal keine Fragezeichen über einem Kopf auftauchen. Aber mir gefällt so etwas, besonders, wenn es sich dabei um einen älteren Film handelt. SPASMO ist 1974 entstanden, hat also schon einige Jährchen auf dem Buckel. Das sieht man den Personen und der Umgebung im Film auch deutlich an. Die aus heutiger Sicht alten Autos, die Klamotten und die Frisuren. Zudem ist alles sehr europäisch. Ein Look, wie er mir gefällt und wie ich ihn doch unheimlich gern habe, besonders wenn es sich dabei um italienisches Kino handelt.

Was schnell auffällt, ist die etwas seltsame Form des Erzählens. Es wird nicht viel erklärt, man wohnt verschiedenen Szenen bei, die Protagonisten springen gern einmal von einer Örtlichkeit zur nächsten. Zudem sind die Dialoge nicht selten etwas eigenartig. Man kann gar nicht so wirklich folgen. Man ist versucht, zu sagen, die Story ist ziemlich dünn. Ist sie sicher auch, doch sie ist interessant erzählt und auch wenn es etwas holperig wirkt und man zuweilen etwas orientierungslos ist, es unterhält sehr gut, was vor allem wieder einmal der Kameraarbeit und der Ausleuchtung, sowie der Bildgestaltung zu verdanken ist. Die Italiener hatten es damals wirklich drauf. Mit einfachsten Mitteln, holten sie aus einer Szene sehr viel heraus. Was den Stil betraf, war man amerikanischen Produktionen gern einiges voraus. Angesichts so herrlicher Städte wie Venedig, italienischer Architektur an sich und auch ihrer großen Komponisten, verwundert es mich nicht, dass sie optisch und akustisch weit mehr drauf hatten, als andere. Von der Musik her, ist SPASMO zudem noch ein Ohrenschmaus. Wer könnte einen solchen Film nämlich besser vertonen, als Ennio Morricone. Sobald man also den melodischen Score hört, ist man vollends gefangen und da stört der etwas verwirrende Erzählfluss auch nicht mehr.

Letztlich kommt man durch das Geschehen ganz gut durch und gegen Ende entfaltet sich die ganze Tragweite. Man erfährt die Hintergründe und realisiert, dass dieser Film ein doch sehr ungewöhnlicher Giallo ist, der die Bahnen eines normalen Genrebeitrages um einiges beiseite lässt. Eine Inhaltsangabe, besonders die auf der DVD Hülle, sollte man unbedingt meiden. Die Überraschung ist ein guter Spannungsmacher. Der Text auf der Hülle hingegen nimmt fast die ganze Spannung.

Was anderes könnte ich zu SPASMO sagen, als dass es ein beeindruckender Film ist. Mehr geheimnisvoll als thrilllastig. Der Look, die Optik und die Musik begeistern jene, die mit dem italienischen Film etwas anzufangen verstehen. Erzählstil und Story mögen etwas ernüchternd wirken, doch ich fand es auf ihre Art erfrischend und unkonventionell. Das Ende gefiel mir dabei ungemein. Ein sehr unterhaltsamer Film.

Wertung: 7,5/10


Die DVD

Wer sich den Film auf DVD zulegen möchte, dem sei die Eyecatcher DVD durchaus empfohlen. Der deutsche Ton ist am Anfang etwas kratzig, doch ansonsten gut abgemischt. Die Stimmen sind klar, und so kratzig, wie das Vorspannlied klingt, ist der Rest bei weitem nicht. Das Bild finde ich wirklich sehr gut und es macht das Ganze zu einem angenehmen Erlebnis. Als Dreingabe gibt es noch den englischen Ton, aber keine deutschen Untertitel. Als Extras finden sich Trailer zu anderen Titeln, der Trailer zum Film und besonders interessant, der Original Soundtrack von Ennio Morricone. Leider aber nur zum Anwählen im DVD Menü.
Wie gesagt, die DVD würde ich durchaus empfehlen.

Wertung: 7,5/10

Montag, 8. Februar 2010

Transformers 2 - Die Rache (USA / 2009)

Orig-Titel: TRANSFORMERS: Revenge of the Fallen
Genre: Science-Fiction (Mecha-Action)

Laufzeit: 150 Min. [NTSC]
Regie: Michael Bay
Drehbuch: Ehren Kruger, Roberto Orci, Alex Kurtzman
Produktion: Ian Bryce, Tom DeSanto, Lorenzo di Bonaventura, Don Murphy, Michael Bay (Ausf.), Steven Spielberg (Ausf.)
Effekte: ILM
Musik: Steve Jablonsky
Kamera: Ben Seresin
Schnitt: Roger Barton, Tom Muldoon, Joel Negron, Paul Rubell

Budget: 200 Mio Dollar (geschätzt)
Kinostart: 22. Jun. 2009 (USA) / 24. Jun. 2009 (Dtl.)


Nach dem überragenden ersten Film, habe ich mich schon sehr auf diese Fortsetzung gefreut. Der Name Michael Bay als Regisseur, erfreute mich dabei erneut, denn so konnte der Mann die Sachen da aufnehmen, wo er sie zuletzt hat enden lassen. Und es kam zu keinem Stilbruch, was bei neuen Regisseuren ja immer die Gefahr ist.
Was ich beim Namen Bay natürlich erwarte, ist keine tiefgründige Geschichte, sondern krachende Action. Und in dem Fall hat der Mann sich doch tatsächlich wieder selbst übertroffen.

Die Geschichte ist recht schnell erzählt. Optimus Prime und seine Autobots kämpfen im Geheimen gegen immer wieder an verschiedenen Stellen auftauchende Decepticons. Als einer von ihnen eine Warnung ausspricht, wird Optimus bewusst, dass etwas vor sich geht und weit größeres auf alle zukommt als ohnehin schon.
An einem anderen Ort genießt Sam Witwicky sein Teenager Dasein. Er geht endlich aufs College. Seine Freundin Mikaela kann ihn dorthin aber leider nicht begleiten und Fernbeziehungen funktionieren nicht. Kurz vor seiner Abreise findet Sam in seinen alten Klamotten einen Splitter des Allspark. Als der plötzlich glühend heiß wird, und sich durch den Boden des Hauses brennt, bricht die Hölle los.
Aber nicht nur auf der Erde geht es heiß her. Auch im All braut sich etwas zusammen. "Fallen", einer der Alten und der oberste Anführer der Decepticons, holt zum großen Schlag aus.
Optimus Prime und seine Gehilfen haben alle Hände voll zu tun, doch der Bedrohung Herr werden, können sie nur mit Sam. Der aber will nichts weiter als ein normales Leben führen.

Was die Geschichte anbelangt, die finde ich ebenso solide, wie beim ersten Film. Der Faden wird gut weiter gesponnen und mit den neuen Feinden, kommt eine neue Bedrohung, ganz im Stile einer Fortsetzung hinein. Die mit dramatischen Wendungen bestückte Geschichte, die aber nie den Raum des typisch amerikanischen verlässt, wird durch vereinzelte Gags sehr ordentlich aufgelockert. Eine neuerliche Pissattacke von Bumblebee, sorgte bei mir für den absoluten Lacher. Gemeinsam mit Sams Reaktion ist das einfach zu komisch. Für weitere Späßchen sorgen die Zwillinge, zwei kleinere Autobots, die sich ständig streiten müssen und denen kein lächerlicher Spruch zu schade ist. Dann ist da noch die kleine Drohne der Decepticons, über die man sich ebenfalls die ganze Zeit amüsieren kann. Herrlich, wie sie in die Mausefalle tappt und auch im weiteren Verlauf für Erheiterung sorgt. Der letzte Spaßfaktor ist dann der ehemalige Agent Simmons. Der knallt ein paar gute Gags rein, und sorgt für gute Laune. Einfach zum schießen fand ich noch den Computerfreak, wie er sich selbst paralysiert. Mann, hab ich gelacht. Was mir auch gut gefallen hat, was aber viel zu selten war, waren die Schnellsprechattacken von Sam. Bitte unbedingt mehr davon. Ich mag solche Sprechorgien, so wie in Gilmore Girls, ungemein. Schade, dass es nicht mehr davon gibt. Auch finde ich, ist die Substanz der Story etwas mager. Man eilt schnell von einem Ort zum nächsten und muss als Zuschauer schon genau bei der Sache bleiben, um nicht den Faden zu verlieren, oder besser gesagt die Übersicht. Das ist, finde ich, auch ein kleines Manko. Bei der ganzen gebotenen Fülle an optischen Dingen, geht etwas die Übersicht flöten. Besonders bei den Transformers konnte ich so nicht alle Details wirklich erfassen. Dafür wird oft zu schnell hin und her geschnitten. Bei all den glitzernden Oberflächen, wird es noch zusätzlich verfälscht. Schön anzusehen, doch man kann die Reize nie wirklich ganz auskosten. Verschiedene Zeitlupenszenen sind da durchaus hilfreich. Slow-Motion setzt Michael Bay in seinen Filmen ja immer ein. Er hat ein Händchen dafür und richtig eingebracht finde ich es ein sehr schönes stilistisches Element. Dererlei optischen Spielereien frönt der Regisseur wieder ausgiebig, wobei mir besonders der Kameraschwenk durch das Loch in der Wand gefallen hat. Der Schwenkt geht weiter im Kreis und endet durch ein Schlüsselloch wieder da wo er angefangen hat. Das kannte ich schon aus BAD BOYS II und es scheint schon zu einem Markenzeichen zu werden, so wie John Woos Tauben. Die Kameraarbeit kann ich nur als sehr gelungen bezeichnen. Die Tricks und Bildkompositionen haben mir doch sehr gefallen, ebenso wie die Ausleuchtung der Szenen. Besonders in Nachtszenen gefallen mir die farblichen Kontraste. Ein weiterer Punkt sind die Effekteaufnahmen. Was das betrifft, bekommt der Zuschauer eine wahre Flut präsentiert. In wirklich fast jeder Szene ist etwas drinnen und es ist so hervorragend eingefügt, dass man den Computereinsatz nicht erkennt. So umgesetzt macht ein Film doch wirklich unheimlichen Spaß. Es erfreute immer wieder aufs Neue mein Auge, wenn sich einer der Autobots oder Decepticons transformierte. Bay begleitet das dann gern mit einer 360° Fahrt um den Transformer herum. Ich mag das irgendwie.
Wenn die Riesenroboter dann in Aktion treten, ist Zerstörung pur angesagt. Die lassen es wirklich krachen und Bay und seine Mannen scheinen auch nicht nur am Computer die Sachen in die Luft gesprengt zu haben. Meine Güte, was da alles zu Bruch geht. Massenzerstörungen vom feinsten.
Durch dieses Getümmel müssen sich, neben den mechanischen Gesellen, auch die menschlichen Darsteller ihren Weg bahnen und sich behaupten. Bekannte Gesichter gibt es unter ihnen viele. Vor allem erfreut sein, werden die weiblichen Zuschauer über Shia LeBeouf. War ja auch klar, dass er seinen Part des Sam Witwicky wieder aufnimmt. Sein Spiel hat mir einmal mehr sehr gefallen. Besonders das entsetzte Gesicht hat er unheimlich gut drauf. Und den hyperaktiven bringt er ebenfalls hervorragend rüber. Seine Freundin Mikaela wird wieder verkörpert von Megan Fox, was wiederum die männlichen Zuschauer ungemein freuen wird. Eine heiße Braut, die den optischen Part noch um einiges in die Höhe schraubt. Weiter geht es dann mit Vater Witwicky, wieder gespielt von Kevin Dunn (HOT SHOTS) und der Mutter, wieder Julie White. Mutter Witwicky sorgt, nebenher noch bemerkt, ebenso für Erheiterung. Ich sehe schon, es ist doch ein sehr lustiger Film. Weiter geht es mit John Turturro als Ex-Agent Simmons, den man ebenfalls im ersten Film erlebte, sowie Glenn Morshower (PEARL HARBOR) als General Morshower (man beachte den Nachnamen) und Josh Duhamel (THE PICTURE OF DORIAN GRAY / 2004). Neu hinzugekommen ist Matthew Marsden (ANACONDAS - AUF DER JAGD NACH DER BLUTORCHIDEE), ein aufstrebender Schauspieler, als Captain Graham SAS. Eine ganz ordentliche Riege, wenn auch nicht die Creme-de-la-Creme. Diese findet sich vielleicht auch nicht in der deutschen Synchronisation, doch man bekommt Qualität auf sehr hohem Niveau, schließlich war die Interopa Film GmbH Berlin verantwortlich. Einige bekannte Sprecher leihen den Figuren ihre Stimmen. So baut David Turba seinen Status als Shia LaBeoufs Stammsprecher weiter aus, ebenso wie Luise Helm (normal Scarlet Johannsons Sprecherin) bei Megan Fox. Optimus Primes Stimme kommt von Reiner Schöne (Willem Dafoe). Die bekannteste Stimme wird aber wohl die von Engelbert von Nordhausen sein, welcher den alten Jetfire spricht. Engelbert von Nordhausen leiht nämlich normal seine Stimme Samuel L. Jackson und vermehrt auch Gene Hackman und zählt für mich zu den Topsprechern der Branche. Jetfire verleiht er mit seinem unverkennbaren Organ eine beeindruckende Persönlichkeit. Da merkt man, was ein guter Sprecher doch ausmacht. Ebenfalls unverkennbar, ist die Stimme von Stefan Fredrich. Er spricht hier John Turturro, von dem er auch der Stammsprecher ist. Man wird ihn jedoch viel eher mit Jim Carrey in Verbindung bringen. Jahrelang ist er schon dessen Stimme und man kann sich den auch kaum ohne ihn vorstellen. Weiter geht es mit dem Transformers Doc der Decepticons. Diese kleine Bazille, mit den Messerbeinchen. Santiago Ziesmer ist hier die deutsche Stimme und die leiht er vornehmlich Steve Buscemi. Ich muss sagen, zu dem passt die vortrefflich, wie auch zum Charakter des Docs passt er. Zu guterletzt sei noch Hans-Jürgen Wolf angesprochen. Im Original wird Megatron von Hugo Weaving gesprochen. Hans-Jürgen Wolf ist da als seiner Stimme gar nicht so verkehrt, schließlich sprach er Hugo Weaving ja in den Matrix Filmen. Agent Smith ist ja eher der ruhige, beherrschte und Megatron der etwas aufbrausende, zornige. Wer aber genau hinhört, erkennt die Stimme wieder.
Als Resumé des Ganzen, kann ich nur sagen, dass mir die deutsche Synchronisation doch sehr gefallen hat. Akustisch eine sehr gute Sache.
Steve Jablonskys Musikalische Kompositionen untermalen und gestalten das Geschehen natürlich ebenso gut. Beim Bläser- und Streicherlastigen Hauptthema ist Zimmers Handschrift jedoch unverkennbar.

Transformers 2 hat mich wieder ungemein unterhalten. Wessen ich nach Sichtung des ersten Filmes entgegengefiebert habe, habe ich auch vollends bekommen. Sicher, die Story ist nicht sonderlich reichhaltig. Aber die Gags sitzen.
Und wen interessiert das alles schon, angesichts dieses Effektgewitters und einer Action, die einem die Raupen aus der Nuss brät.
Wenn es einen gibt, der für Superlative in Sachen Action steht, dann ist das Michael Bay. Das mochte ich schon immer an ihm und es freut mich, dass er doch immer wieder mit neuem zu überraschen versteht. Aber nach dieser brachialen Orgie, wie kann er das noch Toppen? In dem Fall darf man gespannt sein auf den dritten Film, der schon in der Ankündigung steht. Ein drittes Abenteuer, unter bekannter Konstellation, das wäre wirklich interessant. Freuen wir uns also darauf.

Wertung: 7,5/10