Freitag, 25. Februar 2011

Der Club der Toten Dichter (USA / 1989)

Genre: Drama

„Oh Captain mein Captain“. Diesen Satz aus dem Film werde ich wohl nicht mehr vergessen. Er brennt sich irgendwie ein. Und in der Anwendung wirkt er wohl auch etwas Größenwahnsinnig. Denn Robin Williams als Lehrer Ceating lässt sich von seinen Schülern so anreden. Es wirkt anfangs befremdlich, doch angesichts des selbständigen Denkens zu dem er seine Schutzbefohlenen bringen will, passt es auch irgendwie. Denn ein Captain ist Ceating und vor allen Dingen eine Nonkonformist. Er hat seine eigenen Auffassungen von Lernen. Weg vom drögen, steifen Alltag. Den überholten Lehrmethoden. Wie gesagt, mit seiner Art will er die Schüler zu selbständigem Denken bringen. Denn das ist die Grundlage auf eigenen Füssen stehen zu können.
Dass diese Form des Lehrens bei den Kollegen und einigen Eltern gar nicht gut ankommt, ist dann wohl klar. Doch die Kinder lassen sich nicht beirren und eifern ihrem Idol, Lehrer Ceating, nach. Der war seinerzeit in einem Club der Toten Dichter. Hier las man sich gegenseitig Gedichte vor und sog damit das Mark des Lebens in sich auf. Denn Gedichte bergen so viel Wahrheit, so viel Leidenschaft in sich.

Der Streifen bekommt gegen Ende eine dramatische Wendung, die einmal mehr verdeutlicht, dass frei zu denken und wirklich frei zu sein ganz verschiedene Dinge sind. Im Geiste können wir gern frei sein. Doch in der Realität müssen wir uns unterwerfen. Dem Diktat der Konformitäten. Daraus können wir nur schwer ausbrechen. Nehmen wir uns das Recht, ist das nicht selten mit Leid und Entbehrung verbunden.

Peter Weir ist ein herrlicher Film gelungen. Einmal mehr unkonventionelles Kino. Einmal mehr ein Film, der wohl nur ein bestimmtes Publikum erreicht. Doch das ist nicht weiter schlimm. Intelligent, tiefgründig, lehrreich. Zuhören und mitdenken ist angesagt.

Wertung: 8/10